#6 Den Körper gesund füllen
Shownotes
Do It Yourself: Gesunde Ernährung ist für uns alle ein wichtiges Thema. Doch was bedeutet eigentlich gesunde Ernährung und welche Rolle kann sie bei Menschen mit Asthma spielen? Um unter anderem auf diese Fragen eine Antwort zu bekommen, hat sich unsere Moderatorin Katharina mit Ernährungsexpertin Christiane Dölz in einem gemütlichen Café verabredet. Um mehr zu erfahren, schnapp Dir eine Tasse Kaffee und höre jetzt in die neue Folge des Podcasts „Atmungsaktiv“ rein!
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Der Podcast wird von Sanofi produziert. MAT-DE-2205287-1.0-11/2022
Transkript anzeigen
ATMUNGSAKTIV, DER ASTHMA-PODCAST
Transkript Folge 6
Moderatorin: Ja, hallo und willkommen zu einer neuen Folge von Atmungsaktiv, dem Asthma-Podcast. Ich bin Katharina und ich beschäftige mich heute mit einem Organ, was ihr vielleicht nicht sofort mit unserem Podcast Atmungsaktiv in Verbindung bringt, nämlich mit dem Magen. Das mache ich nicht alleine, ich habe mir wieder Unterstützung gesucht, und zwar heute von Christiane Dölz. Sie sitzt heute hier zusammen mit mir im Café. Wir haben es uns hier auf der Terrasse gemütlich gemacht, und wir werfen gleich mal gemeinsam einen Blick in die Karte und werden bestellen. Und dabei kann mir Christiane wunderbar helfen, denn sie ist Expertin für Ernährung. Stimmt das so?
Christiane Dölz: Das ist richtig!
Moderatorin: Ja dann erzähl mal, was machst Du und was macht Dich zu Expertin für Ernährung?
Christiane Dölz: Ja, sehr gerne. Zunächst, ich bin medizinische Ernährungswissenschaftlerin und bin jetzt seit über einem Jahr ungefähr mit meiner Ernährungspraxis zu finden. Online als auch offline, so in der Region Frankfurt Main, also das Rhein Main Gebiet. Genau. Und ich bin aber auch noch zudem tätig als Dozentin und Speakerin.
Moderatorin: Wunderbar, ja, das klingt sehr, sehr spannend und ich glaube, da kannst Du uns viel erzählen über Ernährung und gesunde Ernährung ist ein wichtiges Thema für uns alle. Ganz unabhängig von einer Erkrankung. Jedoch können Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma durch eine gesunde Ernährung ihrem Körper Gutes tun. Und was gesunde Ernährung eigentlich ist und was wir im Alltag tun können, um uns gesünder zu ernähren, das erklärt uns nun die Expertin.
So, ich habe gerade meine Karte geworfen hier im Café und bei mir ist es immer so, mich lacht immer das Süße an, und ich könnte alles Süße rauf und runter bestellen, und ich habe die grobe Ahnung, wenn ich das jeden Tag machen würde, wär’s vielleicht nicht ganz so optimal. Jetzt aber mal Hand auf’s Herz: Du als Ernährungsexpertin, Christiane, ernährst Du Dich immer gesund?
Christiane Dölz: Natürlich nicht. Da müsste ich, da müsste ich glatt lügen. Wobei das natürlich oftmals irgendwie, bei allen so gedacht und empfunden wird, bin ich ganz ehrlich. Ich bekomme dann immer auch mal aufgerissene Augen, wenn ich dann sage „Ja, ich trinke auch tatsächlich gerne mal ein Glas Wein.“. Aber ich würde nichtsdestotrotz behaupten, ich ernähre mich schon zu guten 95 % gesund, würde ich sagen. Ja doch.
Moderatorin: Sehr schön! Was bedeutet denn gesunde Ernährung? Was macht das aus?
Christiane Dölz: Es ist gar keine so leichte Frage, wie vielleicht manche annehmen würden, denn es inkludiert halt auch mehrere Faktoren. Und prinzipiell für mich bedeutet gesunde Ernährung, dass ich bestmöglich so viele Lebensmittelgruppen wie möglich auch in meinen Speiseplan integriere. Das heißt, dass ich so vielfältig wie möglich mich ernähre, so bunt und demzufolge einfach auch sehr artenreich, kann man ja ganz so in der Richtung schon sagen, weil das natürlich auch dann bedingt, dass ich viele Nährstoffe abbekomme. Um es ein bisschen simpler auszudrücken und genau das wollen wir ja. Wir wollen eben bestmögliche Wege, alles zu uns nehmen, was uns Gutes tut. Und deswegen ist es wichtig. Ich sage halt auch im Endeffekt sogar schon eins zu eins, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung es empfiehlt: Viel Gemüse, auf alle Fälle Vollkorn-Produkte, Obst auf alle Fälle mindestens drei Portionen am Tag, gute Eiweiße, sei es tierisch oder pflanzlich - es gibt ja auch immer mehr Vegane - und auf jeden Fall natürlich gesunde Öle, gute Öle wie Leinöl, Rapsöl. Und was natürlich auch nie hinten runterfallen darf, ist mindestens 2 bis 3 Liter Wasser am Tag.
Moderatorin: Okay, ja, super! Ja dann halten wir mal fest: Gesunde Ernährung ist eine ausgewogene und vielfältige Ernährung, ne? Ja. Welche Auswirkungen kann so eine Ernährung, eine ausgewogene, vielfältige und eben auch eine gesunde Ernährung für Menschen haben, die, ja, chronische Erkrankungen wie eben z. B. das Asthma?
Christiane Dölz: Bei Asthma muss man natürlich bedenken, dass es ja eine Erkrankung ist, die eine Entzündung mit sich bringt und in sich birgt und deswegen gibt es natürlich Lebensmittel, die auch nachgewiesenermaßen über die Studienlage die Entzündung entweder ankurbeln regelrecht, also fördern, aber eben auch tatsächlich lindern können. Und deswegen kann man tatsächlich Lebensmittel auch gemäß dessen zum einen natürlich fördern für die für die Gesundung in den Speiseplan integrieren. Das wären dann zum Beispiel Lebensmittel mit guten Fetten. Ich kann dann auch noch ein paar Beispiele gerne nennen, aber es gibt natürlich auch Lebensmittel, die aufgrund dessen, dass sie Arachidonsäure, zum Beispiel eine Fettsäure enthalten, die eben Entzündungen fördert, demzufolge weggelassen werden sollten, also zumindest drastisch reduziert werden sollten, und das sind eigentlich im Endeffekt schon mal die zwei großen Faktoren, die man bedenken sollte.
Moderatorin: Ja, was mich auch bei der Verbindung von Asthma und Ernährung interessieren würde, ist die Frage, was für einen Einfluss kann denn konkret die Ernährung haben? Kann meine Ernährung, eine gesunde Ernährung, mein Asthma heilen?
Christiane Dölz: Es wäre sehr schön, wenn dem so wäre. Muss ich leider so sagen. Man kann es nicht. Aber was man definitiv kann, ist einfach den Krankheitsverlauf unterstützend über die Ernährung mildern. Man kann die Symptome mindern und auf jeden Fall auch dafür Sorge tragen, dass eben nicht die Erkrankung, also sprich diese asthmatischen Symptome, der des Hustenanfalls und etc., dass man das über die Ernährung, ja minimiert, über, das kann ich nachher auch gerne noch näher erklären. Bestimmte Lebensmittel, die Entzündungen hemmen oder eben auch Lebensmittel, die Entzündungen in dem Sinne leider dann auch sogar fördern.
Moderatorin: Jetzt hast Du schon genannt, eine bestimmte Säure genannt. Wie kann das denn konkret aussehen. Welche Aspekte, welche Punkte sollte ich beachten, wenn ich Asthma haben. Bei der Ernährung, oder Du hattest auch Beispiele genannt, wie kann das konkret aussehen?
Christiane Dölz: Also ein sehr gutes Beispiel ist da das rote Fleisch. Das haben bestimmt auch manche schon irgendwo mal gelesen oder gehört, weil es auch eine Zeit lang mal in Presseartikeln auftauchte. Dieses Thema ist rotes Fleisch für uns gut oder schlecht. Und der Grund, warum das auch so in die Presse kam, war eben da rotes Fleisch, also Rindfleisch, Arachidonsäure enthält. Und das ist eben nachgewiesenermaßen so, dass diese Arachidonsäure eben unsere Entzündungen, wenn wir sie eh schon haben, sogar noch fördern. Und das ist natürlich nichts Gutes und erst recht natürlich nicht für den Asthma-Patienten oder -Patientinnen.
Christiane Dölz: Genau. Prinzipiell, aber das hatte ich ja vorhin auch schon gesagt, gibt es eben natürlich auch wunderbare Öle, also eben auch gesunde Fette, die sogar - und das weiß man inzwischen auch - Entzündungen drücken können, also demzufolge also auch Asthma-Patienten -Patientinnen helfen können, dass die Entzündung weicht oder eben bestmöglich gar nicht erst richtig wieder auftaucht oder wieder aufflammt. Und da weiß man inzwischen ist eben zum Beispiel ich kürze es jetzt mal ab, die EPA und DHA, das sind so zwei Fettsäuren, die das eben nachgewiesenermaßen tun, und die finden wir in fetten Fischen, also sprich zum Beispiel Makrele ist so ein gutes Beispiel oder eben auch Lachs. Und deswegen wird der Lachs eben auch ganz gerne in der anti-entzündlichen Ernährung genommen.
Moderatorin: Ah, sehr sehr spannend! Da haben wir ein paar konkrete Hinweise: bestimmte Fette, bestimmte Öle, die können tatsächlich helfen bzw. können mich tatsächlich unterstützen in der Ernährung, wenn ich, ja, mit chronischen Erkrankungen, die eben Entzündungen auch haben, zu tun habe. Sehr, sehr spannend.
Nun ist es oftmals so, wir hören diese ganzen Hinweise, gesunde Ernährung, so und so kann es aussehen, und dahin kann die Reise gehen. Aber aller Anfang ist schwer: Wie mache ich den ersten Schritt, was räts Du denn unseren Zuhörerinnen und Zuhörern, wenn es darum geht, die Ernährung umzustellen oder erstmal reinzukommen da, zu einer gesunden Ernährung, ausgewogenen Ernährung?
Christiane Dölz: Ja, das fällt bestimmt auch vielen Menschen total schwer. Man möchte sich neue Gewohnheiten angewöhnen, das fällt einem einfach nicht leicht. Das ist mit Energieaufwand verbunden und das versuchen wir eigentlich ganz gerne zu vermeiden. Aber ich glaube, wenn man etwas möchte, dann gelingt es einem auch. Aber Punkt ist, ich bin da auch ehrlich, gerade auch aus dem Sport, was ich sehr gut kenne aus meiner Leistungssport-Phase, man braucht einfach auch ganz gerne mal jemanden, der einen den Rücken stärkt und der einfach einmal auch ein bisschen bekräftigend zur Seite steht. Und ich finde, gerade eben, wenn es darum geht, dass auch vielleicht wirklich die eigene Küche sag ich mal komplett umgestellt werden sollte, weil der Arzt, die Ärztin oder die Ernährungsfachkraft es empfohlen hat, dann ist es vielleicht auch wirklich sinnvoll, eben gerade diese Expertin oder den Experten einfach mal zu sich zu holen und mal sich zeigen zu lassen: Hey, das was soll ich denn jetzt bitte ändern? Was wäre jetzt richtig gut? Dann kann man das auch vielleicht sukzessive machen. Einfach Schritt für Schritt nicht alles auf einmal umwerfen in der Küche. Weil ich glaube, alles, was natürlich am Anfang auch als zu viel empfunden wird und als zu anstrengend, dann halten wir auch nicht lange durch und deswegen empfehle ich auch immer kleine Schritte peu a peu, und dann kann man natürlich auch diese einzelnen neuen Gewohnheiten auch viel besser implementieren in den Alltag.
Moderatorin: Gibt es vielleicht so eine Sache, wo ich sagen kann, ok, damit kann ich vielleicht morgen schon starten. Gibt es da irgendwie etwas, was Du empfehlen kannst?
Christiane Dölz: Auf jeden Fall! Also was ich persönlich immer gerne auch gemacht habe, ich habe für mich angefangen, recht früh mir manchmal meine Frühstücks-Versionen sozusagen, weil ich immer, ich liebe Müsli über alles oder auch Porridge, und ich habe einfach recht früh auch gemerkt, ich bin auch nicht so die Person, die frühmorgens A) Zeit findet oder auch per se gern früh schon frühstückt. Und das wäre zum Beispiel eine super einfache, geniale Sache, sich am Abend zuvor das Frühstück schon vorzubereiten, einfach die Haferflocken in ein Glas oder in irgendein Gefäß zu schütten, alles auch vielleicht mit Nüssen und Samen zu garnieren und dann noch bestmöglich Obst hinzuzufügen, weil dann hätten wir auch da nämlich schon gute Vitamine, also in dem Sinn auch Antioxidantien, weil die wirken nämlich auch anti-entzündlich. Und dann hat man einfach schon mal einen guten Start in den Tag und das ist dann einfach schon „ready to go“ für den nächsten Morgen und dann kann man munter das mit ins Büro nehmen und das wäre schon mal ein Einstieg in den Tag, wo man den Körper Gutes tun könnte und halt eben der, der der Erkrankung ein bisschen entgegenkommen kann.
Moderatorin: Ja, das ist ein super Tipp, da werde ich damit heute Abend mal loslegen, damit ich morgen dann gut in den Tag starten kann und das ist natürlich eine gute Grundlage dann auch für den Tag und für den Alltag. Das ist ja oftmals so das Problem, also wir sind im Alltag, wir haben einen stressigen Alltag und müssen dann eben versuchen irgendwie, ja, eben die Ernährung auch zu integrieren, eine gesunde Ernährung auch zu integrieren. Es ist ja oftmals auch eine Hürde oder eine Herausforderung, das eben zu tun. Hast Du da noch weitere Tipps? Ich meine, wir sitzen hier im Café, da ist es ja auch immer so, ich muss mit dem Arbeiten, was da gegeben ist. Also da kann ich mir nichts vorbereiten, sondern ich freue mich auch da drauf, dass ich hier etwas serviert bekomme, aber trotzdem ist das Angebot natürlich begrenzt. Hast Du da Tricks, wie ich damit umgehen kann unterwegs?
Christiane Dölz: Ich glaube, da kommt es immer ganz gut und gerne darauf an „Bin ich diejenige oder derjenige, der das Café, das Restaurant, was auch immer aussucht?“ Weil wenn dem so ist, dann habe ich es in der Hand. Das ist natürlich dann ganz praktisch. Dann kann ich natürlich schon vorab schon ein bisschen mir die Menükarte anschauen und überlegen Ist das jetzt tendenziell ein Restaurant, was auch die gesunde Küche regelrecht hat, nicht nur fördert, sondern wo ich eben auch genau sehe: „Ach Mensch, das sind viele Salate, vielleicht mit in der Karte, und ich habe eben vielleicht sogar eine richtig gute Kombination, wo ich sehe, ach, da ist sogar auch Lachs mit im Angebot und oder wenn ich weiß, ich bin halt auch so Nachspeisen-Fan, dass ich in der Karte schon sehe oh toll, die haben auch irgendwie was mit Obst. Also sprich, dass ich tendenziell auch immer schon so ein bisschen ablesen kann. Auf der Karte kann ich mir einfach generell hinsichtlich der Nährstoffe und der auch der guten Öle und Fette was Gutes tun, dann an dem Abend oder an dem Nachmittag. Und wenn ich das natürlich auch mal nicht aussuchen konnte, wo ich dann lande, ich glaube inzwischen, ich bin, muss ich gestehen, positiv überrascht, wie viele Restaurants und Cafés auch tatsächlich ja glutenfreie Sachen auch anbieten etc. Also sprich, man hat ja doch auch mal die Möglichkeit, vielleicht sogar gesonderte Wünsche zu hegen. Da würde ich auch den Tipp geben nicht schüchtern sein, einfach auch vielleicht mal wirklich ganz freundlich und höflich fragen, weil im Endeffekt man kann alles möglich machen, wenn man freundlich fragt.
Moderatorin: Ja, super. Das ist natürlich ein super Hinweis auch vorher mal reinzugucken in die Karte. Das ist mittlerweile auch sehr sehr gut möglich, wenn man vielleicht online schon mal reinguckt und sich einen Eindruck verschafft. Auch wenn Du ansprichst, glutenfreie Angebote etc., das sind auch im Bereich Nahrungsmittelallergien oder auch Unverträglichkeiten immer ein ganz guter Hinweis und ja, super, also! Ich schaue nun an schon vorher, wo es hin geht, und lasse mich inspirieren. Sehr sehr schön!
Moderatorin: Schauen uns nochmal was an, und zwar, ja, ich würde mich noch für das Mogeln interessieren in der Ernährung. So ab und zu ist ja mogeln erlaubt, sagt man. Wie sieht es bei der Ernährung aus? Es gibt so ein Begirff, der überall herumgeistert und das ist der sog. „Cheat Day“.
Christiane Dölz: Ja. Ich wusste, dass du darauf hinaus möchtest.
Moderatorin: Der ist in aller Munde, genau, und da geht es um so einen, ja, Mogel-Tag, wo man vielleicht mal abweicht von der gesunden Ernährung, vielleicht einmal die Woche oder einmal im Monat. Dann ist auch mal Junk-Food und alles möglich erlaubt und da darf man alles sein. Was hältst Du denn davon? Würdest Du dazu raten oder hältst Du eher weniger davon, wie sieht das aus?
Christiane Dölz: Ich muss gestehen, die Frage ist auch sehr gut. Weil sie gerne. Weil sie wirklich ähm, zwei, zwei Seiten finde ich so beinhaltet. Weil zum einen, wenn ich jemand bin, der wirklich sehr gerne nascht und das machen ja sehr viele auch und Schokolade, und ich meine, oh Gott, ich liebe auch Eiscreme im Sommer gerade. Und ich persönlich bin dann auch jemand, ich sag es dann auch einfach mal, mir ganz spontan einfach ein Eis zu gönnen, aber ich bezeichne selten solche Tage dann irgendwie mit Absicht als meinen Cheat Day oder so, sondern ich halte es einfach so, wenn ich weiß, es ist einfach mal ein ganz besonderer Tag, weil ich Freunde eingeladen habe, weil wir zusammen grillen oder weil jemand Geburtstag hat, dann ist das per se sowieso ja ein ganz besonderer Tag und dann darf man den auch feiern. Und dann darf man sich auch mal in dem Sinne Sachen gönnen, die man sich sonst nicht gönnt. Wenn ich per se, aber jede Woche mir vielleicht sage, der Samstag und der Sonntag, sitzt immer der Tag und da gebe ich alles, was ich geben kann und ich gönne mir auch alles, was ich mir gönnen kann. Dann sehe ich das insofern manchmal, es ist nicht bei allen so, aber bei manchen auch bei Patienten, die ich hatte, sehe ich so ein bisschen kritisch, weil sie das dann natürlich auch richtig ausleben und dann kann das tendenziell auch immer zu viel werden. Es ist total in Ordnung, einfach mal zu sagen: „Oh, ich hab mal wieder Lust auf ne Pizza.“ Dann darf man die sich natürlich auch super gerne gönnen. Aber wenn es natürlich dann per se jede Woche, also viermal im Monat so ist, dass ich immer an diesem Tag auch komplett natürlich über den Tellerrand sozusagen drüber hinaus gehe, auch von der Menge und von den Kalorien, würde ich dann auch sagen: „Na ja, so viel sollte es dann auch nicht sein.“ Aber jeden Tag auch mal ein Stück Schokolade würde ich dann auch sagen: „Hey, wenn du dafür es schaffst, andere Gewohnheiten einzuhalten, dann lieber so, als sich immer zu zwingen“. Und dann kommt dieser Cheat Day und dann macht man immer alles zu viel, weil man vorher so in dieser Kaskade quasi lebte.
Moderatorin: Verstehe, ok. Ja, also da nehmen wir mit: Zu strickt ist auch nicht immer sinnvoll, sondern eher lockerer Umgang, dass man nicht immer die Uhr der gesunden Ernährung und Allem ausbrechende daraus stellt. Okay, super Hinweis!
Und ich nehme noch was mit: Ich habe eben gehört, Du magst Eiscreme und Du magst Schokolade. Das heißt, wenn es um Snacks geht, eher süß oder auch mal salzig – wie sieht’s bei Dir persönlich aus?
Christiane Dölz: Oh, ja. Also witziger Weise, auf Salz stehe ich anscheinend gar nicht so wirklich. Also, dafür meine meine Mama. Wenn wir dann zusammensitzen, dann sieht man immer klar auf dem Tisch. Welche Ecke gehört wem? Aber ich muss gestehen, ich brauche tatsächlich Süßigkeiten gar nicht mehr so! Warum auch immer. Ich weiß, manchen erscheint das vielleicht ein bisschen obskur und abwegig, dass man mal behaupten kann, ich habe gar keine Liebe mehr auf Zucker. Bin ich tatsächlich jetzt so getriggert, dass wenn ich Lust auf was Süßes habe, dann greife ich per se jetzt immer zum Obst. Also für mich ist tatsächlich Obst jetzt meine Süßigkeit und ich liebe es grad im Sommer Aprikosen und Nektarinen und Melonen… Ich könnte mich darin baden! Und deswegen ist das für mich tatsächlich komplett abwegig geworden. Und ich finde es auch sehr interessant, weil man das Gehirn auch wirklich darin trainieren kann, dass ich wie gesagt, wenn ich in meinen Süßigkeiten-Schrank gucke, da habe ich immer auch mal was für Gäste drin. Aber dieses man guckt rein und man bekommt auch sofort Lust auf Süßigkeiten, das habe ich gar nicht mehr. Und ich weiß, manche glauben einem das nicht, aber für den Fall, dass man das auch mal selbst ausprobieren möchte. Man kann es schaffen, aber um Gottes Willen, ich möchte niemanden zwingen. Mein Weg muss ja nicht der Weg anderer sein. Aber Fakt ist, ich mag trotzdem Süßigkeiten, aber ich gönnen sie mir einfach nur viel seltener. Aber der schöne Vorteil ist, ich kann sie dann auch viel mehr genießen.
Moderatorin: Ja super, vielen vielen Dank, dass Du auch diesen Weg der Umstellung – auch Ernährungsumstellung – mit uns teilst, weil das ist auch eine sehr sehr spannende Entwicklung, die Du da erzählst und auch diese Verbindung vom Magen und dem Gehirn, ne? Wie das Gehirn auf einmal lernt, umzudenken, in dieser Ernährungsumstellung. Ganz ganz spannende Sache.
Moderatorin: Also, vielen vielen Dank, Christiane, bis dahin erstmal für diese Infos und für diese ganz handfesten Tipps, die wir gleich mitnehmen können und gleich heute Abend für’s Frühstück morgen früh umsetzen können.
Moderatorin: Ja, und wir haben immer ein ganz wichtiges Thema bei uns im Podcast bei jeder Folge von Atmungsaktiv zum Schluss, und zwar geht es dabei nochmal ums Wohlbefinden. Uns interessiert dabei immer, bei all unseren Gästen, was tut ihr, wenn euer Wohlbefinden im Alltag einfach mal Unterstützung braucht. Deswegen würde mich, bei Dir, Christiane, interessieren, was hältst Du Denn von einem Wohlfühlessen? Hältst Du etwas davon und wenn ja, hast Du eins?
Christiane Dölz: Uh, ein Wohlfühl-Essen. Also, da ich zum Beispiel. Ich hatte es vorhin auch schon so ein bisschen anklingen lassen ein Fan von der italienischen Küche bin, hat für mich tatsächlich so ein Gericht, was ich auch lange kochen muss, wo ganz viel Liebe drinsteckt und viel Zeit und ein bisschen auch so diese Vorbereitungszeit schon eigentlich der Weg ja zum Ziel ist, weil dann vielleicht schon meine Gäste auch neben mir stehen oder sitzen und man kann sich parallel unterhalten, das ist für mich tatsächlich, was ich auch mit so einem Wohlfühlgericht in der Summe verbinde. Ich war zum Beispiel auch nie jemand, die gesagt hat Oh, mir geht es mental gerade nicht so gut, ich koche mir jetzt mal was Leckeres oder so, so war ich noch nie. Ich habe recht schnell für mich wiederum rausgefunden, dass es jetzt wie gesagt nur auf mich geeicht der Sport, mein Ventil wurde recht schnell um eben überschüssige Energie oder halt schlechte Laune oder einfach auch vielleicht mal ein Tag, wo man mal so richtig sauer ist auf irgendwas, auf sich und die Welt, dass ich das nutzen konnte für mich, um dann wieder so ein bisschen meine Balance zu finden. Und ich muss gestehen, ich hatte auch mal früher schlechte Zeiten, schlechte Tage, gerade im Studium. Ach, das war auch natürlich nicht einfach und da habe ich auch mal Stress-Essen tatsächlich betrieben. Aber wovon ich auch abraten würde, wäre Essen zu zweckentfremden, weil es dann mein Seelenstreichler wird. Genau das würde ich nicht unbedingt anraten, weil man kann natürlich auch da in Muster verfallen und dann kann man dann auch schnell wieder oder schwer von loskommen, weil dann was wieder mit diesen Gewohnheiten und so weiter.
Moderatorin: Ja, genau, richtig. Es ist wichtig das auch irgendwie zu entkoppeln und finde ich auch sehr sehr spannend auch nochmal die Unterscheidung zwischen Stress-Essen und Wohlfühlessen. Also das da auch eine Unterscheidung da ist man sich dessen auch bewusst sein sollte. Ja, vielen vielen herzlichen Dank, Christiane Dölz, für diese tollen Infos und Tipps zur Ernährung und Asthma. Und wir lassen unser Gespräch jetzt noch hier im Café ein bisschen ausklingen und wir gucken gleich nochmal in die Karte. Vielleicht nehme ich gleich nochmal den einen oder anderen Tipp gleich mit bei meiner Bestellung und setze ihn gleich mal um.
Moderatorin: Und wenn ihr derweil Fragen oder Feedback zu dieser Folge und unserem Podcast habt, meldet euch gerne per E-Mail bei uns, die Adresse findet ihr in der Beschreibung! Mehr Infos rund um Asthma findet ihr auf asthma-aktivisten.de
Moderatorin: Ja, das war wieder eine Folge „Atmungsaktiv – der Asthma-Podcast“, und ich freu mich schon auf unsere nächste Folge – ich hoffe, ihr auch und ihr seid wieder mit dabei! Bis dahin!
Moderatorin: Eine Produktion von Sanofi.
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