#5 Mit Rat und Tat an Deiner Seite

Shownotes

Do It Yourself: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund, kurz DAAB, existiert seit über 125 Jahren und unterstützt als Patientenverband mit viel Erfahrung Menschen mit Asthma. Warum der Verband so wertvoll für Betroffene ist und welche Angebote heute zum Einsatz kommen? Genau das wollte unsere Moderatorin Katharina wissen und hat sich für ein Gespräch mit Sonja Lämmel vom DAAB verabredet. Du möchtest mehr über den Patientenverband erfahren? Dann höre in die neue Folge rein und besuche im Anschluss die Website daab.de!

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Der Podcast wird von Sanofi produziert. MAT-DE-2205287-1.0-11/2022.

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ATMUNGSAKTIV, DER ASTHMA-PODCAST

Transkript Folge 5

Moderatorin: Herzlich willkommen zu Atmungsaktiv, dem Asthma Podcast. Mein Name ist Katharina und in dieser Folge möchte ich mit Euch herausfinden, was hinter einer Abkürzung steckt, nämlich DAAB. Dabei handelt es sich um den Deutschen Allergie- und Asthma-Bund und ich habe heute die Chance, mit einer Person zu sprechen, die beim DAAB arbeitet und viel über diesen Verband weiß. Hallo, Sonja Lämmel.

Sonja Lämmel: Ja, hallo. Schön, dass ich da sein darf.

Moderatorin: Ja, ich freue mich, dass Sie mit dabei sind und sich die Zeit genommen haben. Ja, den Deutschen Allergie- und Asthma-Bund, den gibt es schon seit 125 Jahren und er ist ein Patientenverband. Das heißt als Verein möchte man hier Kindern und Erwachsenen mit Allergien, Atemwege und Hauterkrankungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wie der DAAB das macht und wie ein Verein Menschen mit Asthma konkret helfen kann, das lassen wir uns jetzt einmal von der Expertin erklären.

Moderatorin: Ja, Frau Lämmel, ich habe mir in der Vorbereitung für dieses Gespräch zuerst mal die Website des DAAB angeschaut, wie man das heutzutage so macht. Man geht auf die Website und informiert sich erst einmal. Und da war ich wirklich überrascht, denn die Seite, die ist sehr, sehr umfangreich. Können Sie mir ein bisschen weiterhelfen und vielleicht mal das ein oder andere zusammenfassen? Was genau ist der DAAB? Seit wann gibt es ihn genau? Und was ist denn so die Zielsetzung des Vereins?

Sonja Lämmel: Ja, sie haben das ja eben schon sehr schön gesagt. Der Deutsche Allergie- und Asthma-Bund ist die größte und älteste Patientenorganisationen im Bereich Allergien, Asthma, Neurodermitis und wir werden in diesem Jahr 125 Jahre alt. Man kann es kaum glauben.

Moderatorin: Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle dazu.

Sonja Lämmel: Ja, Dankeschön! Es ist eine sehr interessante Geschichte, wie der Deutsche Allergie und Asthma-Bund entstanden ist. Und zwar wurde er 1897 als sogenannter Heufieber-Bund als erste deutsche Patientenorganisationen im Bereich Allergien, Asthma, Neurodermitis auf Helgoland gegründet. Warum Helgoland? Mit dem Begriff Heufieber beschrieb man damals unseren heutigen Heuschnupfen. Und die erfolgreichste Therapie, also die erfolgreichste Behandlung, die man damals kannte, war ein Klimawechsel in eine Heufieber-arme Region wie zum Beispiel das Hochgebirge oder die Seeregion. Und da bietet sich Helgoland natürlich an und war damals ein Zufluchtsort für viele Heufieber-Kranke. 1894 besuchte Otto Schulz, ein Weinhändler aus Hannover, erstmals Helgoland und fand dort viele Gleichgesinnte. Und so gründete er 1894 dann den Heufieber-Bund von Helgoland.

Sonja Lämmel: Damals ging es wie heute darum, das Krankheitsbild zu erforschen und die Akzeptanz für diese Erkrankung zu steigern. Weitere Ziele waren damals wie auch noch heute, die auch heute noch Bestand haben, das allen Auskunft über das Heufieber und seine Behandlung gegeben wird und natürlich Geldmittel zu sammeln, um wie gesagt, Forschung weiter zu treiben. Und 1910 zählte der Heufieber-Bund ungefähr 2000 Mitglieder und heute sind es immerhin 18.000. Und der DAAB steht auch heute noch für die unabhängige Verbraucherberatung und Aufklärung bei den unterschiedlichen Krankheitsbildern. Die sind halt mehr geworden. Damals war es das Heufieber und das Asthma. Und mittlerweile ist es halt so, dass wir auch die Nahrungsmittel Unverträglichkeiten dazu genommen haben. Wir haben verschiedene Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Urtikaria mit dabei und natürlich alle Allergien, die man sich vorstellen kann und speziell die Anaphylaxie, also die schwerste allergische Reaktion. Die nimmt auch einen großen Stellenwert mittlerweile in unserem Beratungs-Potpourri ein. Ja, genau, das ist so ein bisschen eine Zusammenfassung von dem, wer wir sind und wie wir entstanden sind.

Moderatorin: Ja, das ist erstaunlich und es ist wirklich sehr, sehr interessant, diese ganze Entwicklung zu sehen. Und dass man eben anhand der Entwicklung des Verbands oder des Bunds eben auch sehen kann, wie sich einiges in der Forschung getan hat und auch an Bezeichnungen für Erkrankungen auch getan hat. Und ja, was wir auch schon hören können ist, sie können uns ganz, ganz viel Auskunft geben zur zur Geschichte und eben auch zur Tätigkeit des Vereins. Deswegen interessiert mich jetzt natürlich auch: Was ist Ihre Rolle konkret im DAAB? Was ist Ihre Tätigkeit dort?

Sonja Lämmel: Ja, ich bin ja von Haus aus Ernährungswissenschaftlerin und arbeite mittlerweile seit 25 Jahren beim Deutschen Allergie und Asthma-Bund und betreue hauptsächlich natürlich die Themenbereiche der Lebensmittelallergie und -Unverträglichkeit im Rahmen von Patientenberatung im Rahmen von Projektarbeit oder auch redaktionelle Tätigkeit für unsere Zeitschrift Allergie konkret. Und zum anderen bin ich die Pressesprecherin und führe hier natürlich täglich Interviews mit der Presse, um einfach besser über die Krankheitsbilder aufzuklären und auch über die Angebote des Deutschen Allergie und Asthma-Bundes. Und so ist mein Tätigkeitsfeld ein ganz buntes und es macht mir Riesenspaß. Manchmal ist es eine Herausforderung, so zwischen den einzelnen Themen hin und her zu springen. Aber ich glaube, das ist es auch, was das Ganze lebendig hält.

Moderatorin: Richtig, das hält lebendig. Und so erfährt man natürlich auch etwas zu Vielfalt, dann eben auch zum Angebot des DAAB. Und das ist für uns natürlich auch sehr interessant zu erfahren, wie kann ein Verein wie der DAAB denn Menschen mit Asthma unterstützen und helfen?

Sonja Lämmel: Ja, ähm, ich glaube, wenn wir den DAAB nicht als Verein bezeichnen, sondern als Patientenorganisationen. Ich glaube, das macht so ein bisschen auch das aus, was wir den Patienten anbieten können. Das heißt, die Patienten sind bei uns organisiert und durch diesen Austausch mit unseren Mitgliedern wissen wir einfach, wo wir mit den Informationen und auch mit dem Beratungsangebot am besten ansetzen. Wir begleiten die Menschen mit Asthma, quasi von der Diagnose bis hin zum Leben mit der Erkrankung im Alltag und primär natürlich durch die individuelle Beratung. Und hier können wir einfach ganz gezielt auf die jeweiligen Fragestellungen eingehen und mit den Betroffenen zusammen die Lösungen erkunden oder nach Lösungen suchen. Ob das jetzt zum Beispiel die Facharztsuche ist oder die Erklärung der einzelnen Medikamente der einzelnen Inhalatoren. Wir können Anregungen zum Selbstmanagement geben oder auch Fragen zu Ernährung. Das ist halt in einer individuellen Beratung viel, viel einfacher und auch zielführender auf den Patienten einzugehen. Und ergänzt werden die Angebote natürlich im Rahmen der Pandemie, also im Rahmen von Corona auch durch viele, viele Online-Webinare. Da kommen wir ja später noch mal drauf, wie sich hier das Angebot verändert hat.

Sonja Lämmel: Auch wir haben viele Expertengespräche, die wir aufnehmen und den Betroffenen zur Verfügung stellen und natürlich auch das ganze Infomaterial, was wir Interessierten anbieten. Und im Mitgliederbereich können sich können sich die Betroffenen mittlerweile fast über 80-fach Beiträge zu den unterschiedlichen Krankheitsbildern ansehen. Und ein noch ganz wichtiges Thema, was ich noch ergänzen möchte, ist natürlich auch, dass wir dadurch, dass wir so eine große Gemeinschaft sind und so viele, viele Jahre schon Bestand haben, ist es natürlich auch so, dass wir uns auch politisch für die Asthmatiker einsetzen können, weil wir sitzen zum Beispiel in Leitlinien, wir werden in Gremien gerufen oder auch beim Gemeinsamen Bundesausschuss gehört und können hier wirklich die Interessen der Betroffenen direkt vertreten.

Moderatorin: Wenn es jetzt um die individuellen Interessen geht von Zielgruppen, wie Sie es eben auch schon gesagt haben, ist für uns natürlich das Leben mit Asthma sehr, sehr interessant. Welche Projekte gibt es denn da beim DAAB, die besonders für Menschen mit Asthma interessant sein könnten oder hilfreich sein könnten?

Sonja Lämmel: Ja, fange ich gerne noch mal wieder mit den Online-Tagen an, weil wir jedes Jahr verschiedene Online-Tage zu unterschiedlichen Themen anbieten und so natürlich auch zum Thema Asthma bronchiale. Und hier ist es halt so, dass wir im Rahmen dieser Online-Tage wie gesagt diese Expertengespräche mit Ärzten führen und den Betroffenen reinnehmen. Wir haben Ernährungswissenschaftler mit dabei, die das Thema Asthma und Ernährung zum Beispiel beleuchten, wo wir uns ja vor zehn Jahren noch überhaupt nicht drüber unterhalten haben. Und das ist natürlich interessant, hier auch diese aktuellen Aspekte immer wieder mit rein zu nehmen und aufzugreifen. Wir bieten eine Vielzahl an Webinaren an, wo wir also einen kurzen Beitrag haben von einem Arzt und hinterher die Betroffenen Fragen stellen können. Und das Schönste, das war dieses Jahr, das fand ich sehr schön: Und zwar haben wir diese Online-Tage sogenannten Workshops gestaltet, das heißt, der Betroffene selber konnte ganz aktiv teilnehmen und konnte die Workshops zu den unterschiedlichen Themen selber bearbeiten. So können wir natürlich das Selbstmanagement fördern und wir hatten zum Beispiel das Thema Entspannung mit dabei. Wir hatten das Thema Peak Flow Meter mit dabei. Also wie kann ich mein Asthma selber kontrollieren? Und das ist natürlich ein tolles Angebot und wurde auch wirklich sehr, sehr gut angenommen. Darüber hinaus haben wir unseren tollen Campus, das ist ein ja so eine Art multimediales Online-Lernsystem oder E-Learning, das ist, glaube ich, der Begriff, der ganz gut ist, wo wir quasi Jugendliche und Erwachsene mit umfangreichen Informationen zu so einem eigenen Studium, Selbststudium quasi heranholen. Und dieser Asthma-Campus besteht aus verschiedenen Kapiteln. Zum Beispiel werden da Aspekte thematisiert, wie der Aufbau der Atemwege, die Diagnose, die unterschiedlichen Medikamente wie inhaliere ich richtig? Was ist ein paar Peak-Flow-Meter, wie kann ich es anwenden? Also ein bisschen Asthma-Kontrolle auch. Wir haben aber auch die Atemgymnastik mit dabei, Sport und natürlich auch Entspannungsübungen. Und zu diesen Beiträgen haben wir halt zum einen Podcast, zum anderen haben wir so Checklisten und jedes Kapitel schließt mit so einem kleinen Quiz ab. Also eine ganz schöne, ganz schöne Sache, um so ein bisschen Selbststudium zu betreiben. Man kann es quasi dann machen, wenn man Zeit hat. Und gerade jetzt, wo auch diese persönlichen Treffen immer weniger sind, ist das so ein bisschen wie so eine Art Asthma-Schulung. Das ersetzt natürlich nicht die tolle Schulung vor Ort, das ist ganz klar. Aber es ist halt ein schönes Angebot für unsere Asthmatiker.

Moderatorin: Ja, das ist ja wirklich eine Vielfalt an Angeboten, die, die es da gibt beim DAAB für Menschen mit Asthma. Was könnten Sie denn empfehlen? Wenn wir uns jetzt anschauen, okay, ich habe vielleicht vor kurzem erst die Diagnose Asthma bekommen. Ich beschäftige mich erst seit kurzem tatsächlich mit meiner Diagnose und auch mit meinem Leben mit Asthma. Was wäre denn da ein passendes Angebot, was mich in der Situation unterstützen könnte?

Sonja Lämmel: Ja, ähm, es ist ja oftmals so, wenn wir die frisch-diagnostizierten, so nenne ich sie jetzt mal, Asthmatiker*innen betreuen und am Telefon haben, ist es oftmals so, dass wir eine große Unsicherheit spüren. Man kriegt die Diagnose, man googelt vielleicht so ein bisschen und die Informationen, die im Netz sind, das müssen wir leider ganz klar sagen, sind halt nicht immer hilfreich. Das heißt, es wird oftmals Panik gemacht. Gerade zum Beispiel mit dem Thema inhalatives Kortison kommen ganz, ganz viele Anfragen von Frisch- Diagnostizierten. Und hier ist es eigentlich so, wenn Sie mich fragen, so was ist so das Wichtigste? Das wichtigste Angebot ist eigentlich die individuelle Beratung, also wirklich dieses „Ich rufe an, da sitzt jemand, der kennt sich mit dem Thema aus und der kann mir wirklich meine Ängste nehmen und kann ganz individuell mit mir über mein Thema, meine Erkrankung und meine, meine Diagnose und eventuell auch den Therapievorschlag vom Arzt sprechen“. Und das Schöne ist halt, dadurch, dass wir so so gut aufgestellt sind mit wissenschaftlichem Beirat und so über so viele Jahre schon bestehen., ist es wirklich so, dass wir unabhängig und wissenschaftlich fundiert informieren. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, um den Frisch-Diagnostizierten wirklich auch so eine Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu geben.

Moderatorin: Menschen, die schon lange mit der Erkrankung leben oder schon lange mit der Diagnose leben, wie können die profitieren vom DAAB? Haben Sie da Erfahrungswerte oder wissen Sie da vielleicht auch, wie da die Bedarfe liegen?

Sonja Lämmel: Ja, das ist eine. Das ist ganz interessant, dass Sie das fragen. Es ist ganz, ganz häufig, dass wir wirklich die Beratungen am Telefon mit den schon lange diagnostizierten Asthmatiker erinnern, dass das eigentlich Beratungsgespräche sind, die sehr, sehr, zum Teil sehr anstrengend sind, weil sie zum Teil sehr, sehr viel Überredung benötigen, weil die Diagnose schon so lange besteht und viele Betroffene in ihrem Alltag drin sitzen. Die haben schon immer das Medikament und schon immer die die Atemübungen und gucken wenig rechts links, was gibt es Neues? Und das ist einfach so eine Chance, dass diese langen, diagnostizierten oder schon länger diagnostizierten Patienten sich doch noch mal an uns wenden, um einfach zu sehen „So was gibt es Neues? Gibt es vielleicht einen neuen Inhalator, mit dem ich viel, viel besser klarkomme? Oder gibt es neue Atemübungen oder Atemtechniken? Was hat sich in der Forschung getan?“. Gerade ich komme noch mal gerne auf das Thema Ernährung. Also vor zehn Jahren haben wir uns über das Thema Asthma und Ernährung nicht unterhalten. Heutzutage wissen wir, dass das Thema ganz, ganz wichtig ist, ob das Vitamin D ist, ob das die anti-entzündliche Ernährung ist oder das Mikrobiom. Und da kann ich den den länger diagnostizierten Patienten nur Mut machen, einfach noch mal, noch mal den Weg zu gehen und einfach nicht nicht in ihrem Kämmerlein sitzen zu bleiben und zu sagen „Auch ich habe hier mal ein Medikament und das nehme ich“, sondern einfach auch noch mal neugierig zu sein und zu gucken, was gibt es denn Neues, damit eventuell meine Lebensqualität noch mal steigt.

Moderatorin: Ja, und da sich eben auch über neue Entwicklungen zu informieren und alles, was ich in der Zeit schon getan hat, wieder. Ja, wir bleiben noch mal bei den Zielgruppen. Sie hatten über Jugendliche auch schon gesprochen, Kinder und Jugendliche. Was gibt es da denn für Angebote? Oder gibt es auch Angebote, die sich vielleicht auch an Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Asthma richten?

Sonja Lämmel: Ja, da sprechen Sie mein Lieblingsthema an, und zwar ist das unser Allele Land. Das ist eine Allergie Lern-Welt oder ein Allergie Lern-Land und Deutschlands erste Website, die sich mit dem Thema an die Kinder richtet und den Kindern spielerisch das Wichtigste über Asthma, über Lebensmittel, Allergien, Neurodermitis und Pollenallergie erzählt. Angesprochen werden hier Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren und sie können sich das vorstellen, wie so eine eine Lern-Welt. Und jedes Land repräsentiert ein Krankheitsbild. Also so gibt es das Asthmanien für das Asthma oder das Pollonien für die Pollenallergie. Und was dieses, also diese Welt quasi verbindet, ist, dass wir zwei Hauptfiguren haben. Das ist einmal der Professor Mino und sein bester Freund, der Antikörper Glucks. Und gemeinsam mit diesen beiden Helden können halt die Kinder diese Themenwelten erkunden. Und Mino und Glucks helfen den Kindern so komplexe Sachverhalte zu verstehen. Und in abwechslungsreichen Spielen wie zum Beispiel dem Eier Lauf bei der Allergie oder dem Lungenforscher-Spiel in Asthmanien oder auch dem Pollen-Memory können wir halt das Wissen so ein bisschen spielerisch an die Kinder heranbringen und festigen. Und das schöne ist, wir haben bei diesem Onlineportal auch einen eigenen Eltern-Bereich, der sich halt wie gesagt an die Eltern, aber natürlich auch an Kita und Schule Personal richtet. Und die können dann das Thema hier auch vertiefen und sich auch entsprechende Infomaterial runterholen. Also wirklich ein tolles Angebot. Einfach www.alleleland.de, kostenfreier Zugang für alle und es macht wirklich Spaß.

Moderatorin: Ja, sehr schön. Das klingt gut. Ja. Kommen wir noch mal auf ein anderes Thema zu sprechen. Und zwar eines, was vieles verändert hat, nämlich die Corona-Zeit, die vieles verändert hat und natürlich auch die Angebote von vielen Vereinen und Verbänden oder eben auch Organisationen. Wie sieht es denn beim DAAB aus? Was hat sich da verändert? Finden dann ja Gruppentreffen noch normal statt oder gibt es da jetzt alternative Angebote oder wie können wir uns das vorstellen?

Sonja Lämmel: Ja, der deutsche Allergie und Asthma-Bund war einer der ersten Verbände, der die Angebote auf online umgestellt hat. Also wir waren wirklich ganz ganz früh. Ich glaube es ging ja im Februar / März los mit Corona und ich glaube wir hatten im April / Mai unseren ersten Online-Tag und diese Online-Tage, das hatte ich ja vorhin schon erwähnt, sind halt kurze Webinare mit Experten, wo auch Fragen möglich sind. Und so weiter und so fort, wie so ein kleiner Kongress, der halt online stattfindet. Und das Schöne für uns ist eigentlich, dass wir damit viel, viel mehr Menschen erreichen können, als wenn wir jetzt vor Ort einen Asthma-Tag oder einen Allergie-Tag machen würden. Da sind wir so bei bei 2000 Menschen und online haben wir bis zu 8000 Menschen erreicht mit den Tagen. Und das ist natürlich großartig, weil wir so die Möglichkeit haben, natürlich viel, viel breiter über das Krankheitsbild aufzuklären. Was auch sich verändert hat, ist, dass die persönliche Beratung zugenommen hat. Dadurch, dass wie gesagt, vor Ort die Treffen nicht mehr stattgefunden haben, haben sich viele dann auch ans Telefon gesetzt und uns angerufen. Und das haben wir so ein bisschen dazu genutzt, dass wir sagen „Mensch, es muss doch möglich sein, auch diese Angebote vor Ort online umzustellen“. Und das hat gut geklappt. Wir haben uns dann halt ein Tool ausgesucht und haben halt versucht, diese Gruppentreffen ein bisschen online zu gestalten. Und das klappt nicht überall, weil natürlich die Ortsverbände oder die die Ehrenamtlichen zum Teil auch ein bisschen älter sind. Aber es hat in vielen Bereichen gut geklappt und wir konnten jetzt sogar eine Anaphylaxie-Schulung für Kinder online anbieten. Also da wie gesagt, hat sich einiges getan und für uns schön, weil wir viel, viel mehr Menschen erreichen können.

Moderatorin: Ja, nach wie vor klingt das nach einem sehr, sehr vielfältigen Angebot und auch vielen ansprechenden Angeboten. Nichtsdestotrotz ist es ja manchmal eine Hürde, erst mal zu sagen „Okay, ich trete einem Verein bei, ich organisiere mich in einem Verein.“ Da überlegt man sich vielleicht am Anfang „Okay, mach ich das, mache ich das nicht.“. Welche Vorteile bietet denn eine eine Mitgliedschaft Ihrer Meinung nach konkret für Menschen mit Asthma?

Sonja Lämmel: Ja, die Frage stellen wir uns natürlich auch immer, wenn wir unsere Angebote überdenken. Und es ist tatsächlich so, dass die Menschen wirklich „Vereinsmüde“ geworden sind. Also dieses Binden über eine längere Zeit. Das merken wir auch in den Zahlen, in den Mitgliederzahlen. Aber ich möchte hier noch mal ganz klar darauf hinweisen, es sind 36 € im Jahr, also es ist ein Mitgliedsbeitrag, wo wir einfach sagen, und es gilt immer für zwölf Monate, das heißt, kann auch jährlich gekündigt werden. Und es ist einfach so, dass das Angebot, was wir machen. Bevor ich jetzt stundenlang Google und überlege „Ist das eine Internetseite, der ich vertrauen kann oder nicht?“, bei uns kriegt man halt diese individuelle und unabhängige Beratung in allen Fragen und Alltagsproblemen rund um die Erkrankungen und speziell natürlich hier auch um die Erkrankung Asthma.

Sonja Lämmel: Ja, gerade auch für Familien. Es ist ja auch eine Familien-Mitgliedschaft. Also es muss jetzt nicht Vater Mitglied werden mit der Pollen-Allergie und Kind mit der Neurodermitis, sondern das ist ja auch ein großer Vorteil, dass wir so viele Krankheitsbilder abdecken, weil die Familien natürlich immer ganz unterschiedliche Krankheitsbilder haben. Also das ist auch, wie gesagt, ein großer Vorteil und auch dieser Umgang nicht nur zu Hause, sondern was mache ich mit Kita und Schule? Wie kann ich da mit Asthma umgehen? Wie kann ich meine Angehörigen informieren? Wie kann ich den nächsten Urlaub planen? So, darüber hinaus bieten wir natürlich einfach noch mal den Weg von vor der Diagnose über Diagnose bis hin zur Therapie. Also was sind dann wirklich die nächsten Schritte, die sinnvoll sind, um die Krankheitsbewältigung auch gut hinzubekommen? Und, ich glaube, wer uns einmal in Anspruch genommen hat und einmal mit uns, mit unseren Beratern telefoniert hat, der, der merkt ganz, ganz schnell, wie viele Vorteile wir wir wirklich bieten. Ob das jetzt die Beratung ist, ob das das Infomaterial ist, was bestellt werden kann, ob das der Mitgliederbereich ist, in den ich reingehen kann, in den denen ich diese ganzen Filme, diese ganzen Experteninterviews mir noch mal angucken kann. Podcasts haben wir mittlerweile, wir haben Live-Talks, die wir mit anbieten, also eine breite, ja, ich würde fast sagen Videothek ja zu unterschiedlichen Aspekten der jeweiligen Erkrankungen.

Moderatorin: Ja, ja, fundierte Informationen hatten sie gesagt. Ich glaube, sehr viele fundierte Informationen haben wir von Ihnen jetzt auch schon bekommen. Tatsächlich über den DAAB, über das breite Angebot und eben auch die Geschichte des DAAB. Jetzt interessiert mich noch ja persönlich von Ihnen, wie Sie eigentlich zum DAAB gekommen sind. Sie sagten, 25 Jahre sind Sie schon dabei. Wie sind Sie überhaupt auf den DAAB aufmerksam geworden und haben dann gesagt „Ja, da möchte ich mitarbeiten“.

Sonja Lämmel: Ja, das ist doch eine ganz interessante Geschichte. Schön, dass Sie fragen. Ja, 25 Jahre bin ich mit dabei. Während meines Studiums mussten wir ein Praxissemester absolvieren und der Deutsche Allergie- und Asthmabund hat ja seinen Sitz in Mönchengladbach und ich habe in Mönchengladbach studiert und mein Professor hatte damals Kontakt mit einer Dame beim DAAB zu einem verträglichen Waschmittel, zu einer Entwicklung eines verträglichen Waschmittels, also eher aus der Hauswirtschaft-Schiene. Und so bin ich halt über ein Praxissemester beim DAAB gelandet und habe meine Diplomarbeit da geschrieben. Und damit war ich sowohl dem Thema Allergien, Asthma, Neurodermitis und auch dem Team DAAB verfallen. Das ist ja so, kann man wirklich sagen, es ist so eine wichtige und befriedigende Arbeit, diese Patientenarbeit und es macht mir so viel Spaß. Zudem die Arbeit sehr sehr abwechslungsreich ist und da ist sowohl die Arbeit mit den Menschen direkt, aber natürlich auch die Arbeit auf politischer Ebene, also dieser Einsatz auf politischer Ebene und hier die Patientenvertretung zu übernehmen und auch auf nationaler und internationaler Ebene. Das macht es für mich einfach super reizvoll, beim DAAB zu arbeiten.

Moderatorin: Ja, das hört sich auf jeden Fall danach an, dass es Ihnen viel, viel Spaß und Freude bereitet über so eine lange Zeit auch. Gibt es denn ein Highlight oder einen besonderen Moment, den Sie, ja, den Sie erlebt haben, in Ihrer Arbeit beim DAAB und der vielleicht im Gedächtnis geblieben ist?

Sonja Lämmel: Hm. Ja. Also, es gibt jetzt nicht den einen. Ja, aber was wirklich ist, sind diese ganz persönlichen Beratungsgespräche und diese vielen, vielen Einzelschicksale, die einem manchmal schon sehr unter die Haut gehen. Das muss man wirklich dazu sagen. Und die schönsten Momente sind dann einfach die, wenn die Betroffenen sich wieder melden und sich bedanken, dass das Gespräch oder der Tipp wirklich geholfen hat und sie ein besseres und leichteres Leben mit der Erkrankung führen können. Das ist eigentlich so, das wo man dann wirklich die Gänsehaut bekommt und dann merkt man einfach so „Ja, der Einsatz lohnt sich einfach und wenn wir nur einem geholfen haben“.

Moderatorin: Ja, absolut. Das sind natürlich wirklich Momente, die einem dann im Gedächtnis bleiben. Auf jeden Fall. Und einen auch motivieren, weiterzumachen. Ja, Gänsehaut-Moment, so haben Sie es eben genannt. Für uns sind auch noch mal andere Momente ganz, ganz wichtig gegen Ende eines Gesprächs. Und das sind die Wohlfühlmomente. Und ja, denen widmen wir uns immer zum Ende eines Gesprächs bei Atmungsaktiv. Und wir fragen: Was machen Sie, wenn Ihr Wohlbefinden Unterstützung braucht? Und die Frage, die richte ich auch mal an Sie, Frau Lämmel, was machen Sie, wenn, ja wenn Sie Ihr Wohlbefinden unterstützen möchten im Alltag?

Sonja Lämmel: Dadurch, dass ich ja den ganzen Tag sehr viel rede und sehr viel mit Menschen zusammen bin, schnappe ich mir für meinen Wohlfühlfaktor im Alltag meine beiden Hunde und den Wald, wo ich niemanden treffe und ja, ziehe auch mal meine Schuhe aus und mache so einen ganz bewussten Spaziergang, weil dann kann man nämlich nur sehr langsam gehen im Wald, wenn man barfuß ist. Ja genau. Und wir machen so ein bisschen Wald, baden, genießen einfach die Natur. Ich liebe die Natur, bin gerne in der Natur und wie gesagt mit meinen beiden Hunden. Das ist das ist so mein meine Wohlfühl-Insel, die ich dann habe.

Moderatorin: Ja wunderbar. Verbindung also mit der Natur und auch ein wenig Achtsamkeit. Das nehmen wir auch noch mal als weiteren Tipp aus den vielen, vielen Tipps und Anregungen, die Sie uns heute gegeben haben, auch noch mal mit. Vielen herzlichen Dank Sonja Lämmel für für die Infos rund um den Deutschen Allergie und Asthmabund, kurz DAAB.

Moderatorin: Ja, und wenn ihr weitere Fragen oder Feedback zu dieser Folge und unserem Podcast habt, dann meldet Ihr Euch einfach gerne per E-Mail bei uns unter service@aktiv-mit-schwerem-asthma.de, jeweils mit einem Minus dazwischen, die Adresse findet Ihr aber auch in der Beschreibung. Weitere spannende Inhalte rund um Asthma findet Ihr auf Asthma-Aktivisten.de. Ja und es war's auch schon wieder von mir und Atmungsaktiv, dem Asthma-Podcast. Ich hoffe, Ihr habt hilfreiche Infos mitnehmen können und ich freue mich, wenn Ihr bei der nächsten Folge auch wieder mit dabei seid. Bis dahin, Tschüss!

Moderatorin: Eine Produktion von Sanofi.

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