#17 Auf Reisen mit Asthma im Gepäck

Shownotes

Me, myself & asthma: Für viele Menschen spielt Reisen eine wichtige Rolle für die persönliche Lebensqualität. Mit einer chronischen Erkrankung wie Asthma gibt es allerdings oft mehr zu bedenken als nur das nächste Reiseziel. Davon lässt sich Lena aber nicht aufhalten – auch wenn das bedeutet, mal eine Nacht mit der Yogamatte auf dem Hotelbett zu liegen. In dieser Folge von ATMUNGSaktiv, der Asthma-Podcast, erzählt Lena unserer Moderatorin Katharina, welchen Einfluss das Asthma auf ihre Reisen hat und was ihr unterwegs hilft, nicht aus der Puste zu geraten. Mit unserer Initiative Asthma-Aktivisten haben wir Lena bereits einmal rund ums Thema #SportMitAsthma begleitet – hier seht ihr Teil 1 (https://www.asthma-aktivisten.de/triathlon-und-asthma.html) und Teil 2 (https://www.asthma-aktivisten.de/triathletin-und-sportwissenschaftlicher-im-dialog.html) der Serie!
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Der Podcast wird von Sanofi produziert. MAT-DE- 2401041-1.0-03/2024

Transkript anzeigen

ATMUNGSAKTIV, DER ASTHMA-PODCAST

Transkript Folge 17

Moderation: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge ATMUNGSaktiv, der Asthma-Podcast. Ich bin Katharina und habe mich heute wieder zu einem Gespräch verabredet. Und zwar mit Lena, die ihr vielleicht schon kennt, wenn ihr ATMUNGSaktiv schon länger hört. Lena hat uns in einer früheren Folge nämlich schon viel erzählen können. Sie hat uns viel darüber erzählt, wie es ist als aktiver und sehr sportlicher Mensch mit ihrem Asthma umzugehen. Und Lena hat noch mehr aus anderen Lebensbereichen zu erzählen. Lena, schön, dass du wieder bei uns bist. Ich freue mich sehr. Stell dich doch einmal allen vor, die dich noch nicht aus der vorigen Folge mit dir kennen.

Lena: Hallo zusammen. Mein Name ist Lena, ich bin 40 Jahre alt und wie Katharina schon gesagt hat, bin ich recht aktiv, das heißt ich liebe Sport, aber ich habe auch noch ein zweites Hobby und das ist das Reisen.

Moderation: Sehr, sehr schön. Und deswegen bist du auch wieder bei uns in dieser Folge, denn es soll um Asthma im Gepäck gehen. Und dieses Bild vom Gepäck, das verrät es eben schon. Es geht ums Reisen und an was es unterwegs in einer neuen Umgebung, in einer Reiseumgebung zu denken gilt als Asthma-Betroffener, als Asthma-Betroffene und wie man mit diesen Herausforderungen umgeht.

Moderation: Denn auch das, eine Urlaubsreise und eine Urlaubsreise genießen zu können, das gehört für viele von uns zur Lebensqualität dazu. Lena, was bedeutet denn für dich dieses Wort Lebensqualität auch im Zusammenhang mit der Asthmaerkrankung?

Lena: Also Lebensqualität ist für mich eigentlich, dass ich mich von meinem bis heute nur teilkontrolliertem Asthma nicht einschränken lasse. Dass ich mit meiner krassen Überreaktion auf Pollen und Hausstaub eigentlich immer souverän umgehen kann und dass ich mich halt von meiner Krankheit weder beim Sport noch bei anderen Aktivitäten und schon gar nicht im Urlaub einschränken lasse.

Moderation: Wie sieht das im Urlaub für dich aus? Du hast uns jetzt schon verraten, du bist gerne aktiv und unterwegs und reist sehr gerne. Wie sieht das aus? Welchen Einfluss hat denn da das Asthma auf dein Hobby Reisen und wie sieht das eben aus, wenn du sagst, dass du das kontrollieren kannst, gut kontrollieren kannst und dich auch gut einstellen kannst?

Lena: Ja, also wenn es darum geht, ob es einen Einfluss hat, dann würde ich erstmal sagen, ganz spontan, keinen. Das liegt aber vermutlich vor allem daran, dass ich einfach an meiner Einstellung zu meiner Krankheit gearbeitet habe. Tatsächlich hat es nämlich einen sehr großen Einfluss. Und ich glaube, ich habe mir einfach nur ein Mindset angeeignet, dass ähm indem ich immer darauf fokussiere, dass ich mir einen Weg suche, damit ich genau das machen kann, was ich möchte.

Lena: Und das Asthma stellt für mich eigentlich nur eine Hürde dar, es hält mich aber von nichts ab.

Moderation: Das ist sehr, sehr interessant. Da hören auch nochmal genauer rein, wie du das hinbekommst und wie du diese Hürden auch gemeistert bekommst. Nimm uns erst einmal mit auf Reisen, auf deine Reisen und erzähl uns mal, wo du als letztes auf einer großen Reise warst oder was du vielleicht auch schon wieder für eine neue Reise planst. Was sind da so die Ziele bei dir?

Lena: Also wie gesagt, ihr habt mich da zu einem meiner Lieblingsthemen angesprochen. Also im vergangenen Jahr war ich einmal in Brasilien, dann zum Surfen am französischen Atlantik und im November habe ich noch eine Kreuzfahrt ans östliche Mittelmeer gemacht. Dieses Jahr war ich schon in den USA, komme gerade aus dem Skiurlaub zurück und ich plane eine Wandertour rund um den Mont Blanc, also Hochalpin und genau, wahrscheinlich noch mal eine Surfreise.

Lena: Das ist immer der Jahresplanung. Genau.

Moderation: Wow! Wow! Und das ist allein die Jahresplanung sehr, sehr schön und vor allem sehr, sehr vielfältig. Da ist ja auch vieles dabei. Gucken wir uns auch später nochmal an, wie das so ist, dann auch in verschiedenen Regionen unterwegs zu sein. Aber kommen wir jetzt erstmal auf die Hürden. Wenn es in die weite Ferne geht, wie schaffst du es vorab, eben einige Hürden schon zu nehmen und zu planen? Zu solchen Reisen, das wissen wir alle.

Moderation: Wenn wir verreisen, da gehört eine gute Vorplanung dazu. Wie gehst du da vor und an was musst du da konkret denken, gerade in Bezug auf das Asthma?

Lena: Also, um genau zu sein, habe ich gerade wieder richtig dazugelernt. Und zwar, wie wichtig es wirklich ist, dass man sich rechtzeitig um seine Medikamente kümmert. Und zwar ist mir gerade jetzt vor meinem letzten Skiurlaub passiert, dass ich eben nicht rechtzeitig an meine Medikamente gekommen bin. Weil ich ganz wie gewohnt natürlich mein Rezept beim Arzt abgeholt habe und es wurde auf das E-Rezept umgestellt und tatsächlich hat es dann in der Apotheke nicht funktioniert.

Lena: Und da ausgerechnet jetzt vor meinem Skiurlaub einfach die Fastnachtszeit war, hatte mein Arzt schon zu. Ja, und dann musste ich natürlich in Windeseile noch irgendwie zu so einem Notdienst. Und ich hab dann auch ein Medikament verschrieben bekommen. Und als ich es abgeholt hab in der Apotheke, hab ich festgestellt, okay, es ist ein komplett fremdes Medikament, das ich bisher noch nicht hatte. Und von dem her kann ich einfach nur empfehlen, also wirklich frühzeitig, falls irgendetwas schiefgeht, dass man die Chance hat, rechtzeitig an seine Medikamente zu kommen.

Lena: Außerdem rate ich natürlich, immer ein bisschen mehr mitzunehmen. Es kann immer mal die Situation entstehen, dass etwas kaputt geht, dass etwas verloren geht. Genau. Also ein extra Check beim Arzt mache ich persönlich jetzt einfach nicht mehr, weil ich halt natürlich seit meinem dritten Lebensjahr Asthma habe und ich einfach meine Krankheit eigentlich in jeder Situation sehr, sehr gut einschätzen kann. Aber das macht natürlich auch die Erfahrung und die Jahre und wie man sich einfach mit der Krankheit auseinandersetzt.

Lena: Wenn ich jetzt zum Beispiel in ein Land wie Brasilien fliege, wo vielleicht auch die Gesundheitsversorgung nicht ganz so optimal ist, dann ist es für mich ganz wichtig, dass ich mir eine zusätzliche Krankenversicherung besorge, so dass ich halt einfach die Möglichkeit habe, einfach auf die besten Leistungen zuzugreifen. Genau. Dann vielleicht noch zwei weitere Tipps, die mir jetzt spontan einfallen. Also wenn ich zum Beispiel in Deutschland und Europa reise.

Lena: Dann buche ich persönlich mich in Hotels ein, wo ich einfach schon weiß, was für eine Situation finde ich vor. Also zum Beispiel bei so klassischen Standard-Hotels, bei so Ketten, ich nenne jetzt mal so zum Beispiel Holiday Inn oder B&B-Hotels, da weiß ich ganz genau, was für eine Situation finde ich da vor. Und dann weiß ich auch ganz genau, wie wird das mit dem Bezug auf den Hausstaub einfach meine Atmung belasten oder auch nicht. Und das ist mir eigentlich für die Vorplanung schon sehr, sehr angenehm.

Lena: Ansonsten mache ich natürlich trotzdem alles, auch wenn ich keins dieser Hotels vorfände. Ich mag ja Urlaub, vom Campen wirklich bis zum Skiurlaub, wo man solche Ketten zum Beispiel nicht hat. Eigentlich alles. Und deshalb habe ich meinen persönlichen Weg gefunden und habe immer meine persönliche Grundausstattung dabei. Da werden jetzt manche vielleicht lachen, aber zu meiner Grundausstattung gehören zwei Yogamatten. Da möchte ich gerne später drauf eingehen, eine FFP2-Maske und ein Halsschal.

Lena: Die FFP2-Maske setze ich zum Beispiel beim Campen auf, wenn der Pollenflug stark ist, so dass ich einfach auch eine ruhige Nacht habe. Und auf die anderen Punkte möchte ich gerne später noch genauer eingehen.

Moderation: Sehr gerne. Da sind wir gespannt drauf, was das so für ein Equipment ist, was es damit auf sich hat und inwiefern du da deine Reiseapotheke quasi noch ein wenig erweiterst, tatsächlich mit diesem speziellen Equipment. Ist sehr spannend, was du alles schon abgedeckt hast. Also einmal die Vorplanung natürlich, dass man sagt, okay, kann man schon mal ein bisschen abschätzen, in welcher Umgebung ich mich aufhalte, wo ich dann eben übernachte, dass man da auch ein bisschen guckt auf Standards und so weiter und natürlich bis hin zu Medikamente, wie du gesagt hast, rechtzeitig sich drum kümmern und immer schauen, dass man da rechtzeitig gut aufgestellt ist und auch nochmal für sich selber individuell schauen, okay, macht ein Termin beim Arzt, bei der Ärztin noch einmal Sinn für mich. Auch mit dem Blick, ich glaube, das kennen wir alle, dass man da natürlich auch alle weiteren Standards vielleicht einhält. Manchmal sind es ja auch Schutzimpfungen, die man auch beachten muss, die vielleicht sogar Standard in dem Land sind zur Einreise und dass man individuell guckt, was da für einen Sinn macht. Einen Punkt würde ich gerne dich auch noch fragen.

Moderation: Wenn es darum geht, dass man sich vorbereitet darauf, was im Notfall im Land tatsächlich für einen selbst eine Rolle spielt. Und das ist natürlich oftmals auch die Sprachbarriere. Du bist ja in vielen, vielen Ländern auch unterwegs. Vermutlich denke ich auch mal in einem Land, in dem du die Sprache eben nicht sprichst und auch nicht fließend sprichst. Wie gehst du damit um, wenn du sagst, okay, ich spreche die Sprache in dem Land nicht und wenn es da einen Notfall gibt, eine Notfallsituation oder eine medizinische Behandlung angezeigt ist, wie verhältst du dich dazu und wie geht es dir vielleicht auch mit diesem Gedanken?

Lena: Also letztendlich, da wir heutzutage ja technische Möglichkeiten haben, glaube ich, darf da heutzutage jeder total entspannt auch in Land reisen, wo man die Sprache einfach nicht versteht. Das war früher sehr, sehr viel schwieriger. Und im Notfall, wir haben den Google Translator oder es gibt zig verschiedene Übersetzungs-Apps oder irgendwie Internet-Möglichkeiten. Und Google ist halt einfach das einfachste, wo man einfach wirklich seinen Satz reintippen, reinsprechen kann und der wird dann ausgesprochen und damit sollte es heutzutage einfach überhaupt keine Probleme mehr geben und ich sag immer den schlauen Satz, den hat mir meine Mutter beigebracht, wenn du mal im Ausland nicht weiterweißt, es gibt immer zwei Stationen, wie du weiterkommst, geh entweder zu einem nächstgelegenen Arzt, zu einem nächstgelegenen Krankenhaus oder falls es das nicht gibt, geh in eine Kirche, die müssen dir auch helfen.

Lena: Und ich finde, das war ein sehr weiser Satz, ja.

Moderation: Auf jeden Fall, auf jeden Fall. Das ist, glaube ich, wirklich ein guter Tipp, dass man da überall Hilfe antreffen kann, überall auf der Welt und so die richtigen Orte findet. Stichwort Orte. Du hast uns ja schon quasi gedanklich an einige Orte mitgenommen, wo du gerne hinreist und da war sehr, sehr viel dabei.

Moderation: Da war ja alles von den Höhenlagen mit dabei, mit dem Skifahren bis hin zu surfen und Brasilien haben wir gehört. Das deckt natürlich sehr, sehr viel ab auf der Welt. Und wie sind da deine Erlebnisse, auch mit Blick auf Urlaub mit Asthma? Welche Orte findest du, bieten sich vielleicht mehr an, welche Orte weniger?

Moderation: Welche Erfahrungen hast du da gesammelt, auch mit dem Stichwort Reizklima und all dem, was da mitschwingt?

Lena: Also dadurch, dass ich ja natürlich sehr auf Pollen reagiere und auf Hausstaub, eignen sich für mich besonders wirklich heiße Temperaturen oder natürlich sehr, sehr kalte Temperaturen. Einfach dadurch sind weniger Pflanzenpartikel zum Beispiel in der Luft. Und was ich aber vielleicht hinzusagen muss, das kalte Klima reizt meine Lunge auf der anderen Seite natürlich auch wieder.

Das heißt: Wenn ich in einem kalten Klima bin, wie jetzt zum Beispiel im Skiurlaub, das heißt für mich einfach immer mit dem Halsschal vor dem Mund rausgehen. Dabei das Atmen mit einem Halsschal sollte man vielleicht vorher ein bisschen üben und nicht erst im Urlaub anfangen. Das ist sonst ungemütlich wahrscheinlich. Und in den Videos, die ich schon mit euch drehen durfte, sieht man auch, was für Materialien ich genutzt habe. Da lohnt es sich auf jeden Fall auch ein paar verschiedene Materialien zu testen.

Moderation: Das ist ein guter Hinweis. Und wo wir jetzt gerade schon bei dem Halsschal, den du ansprichst, als Equipment sind, möchtest du noch mehr verraten zu dem weiteren Equipment, was du angesprochen hattest, mit Yogamatte und so weiter? Ich bin schon sehr gespannt drauf.

Lena: Das kann ich sehr gerne machen.

Lena: Ja, also abgesehen davon, dass ich einfach gerne Yoga mache, ist natürlich die Situation, die ich an einem Schlafplatz vortreffe, die kann ich einfach nicht beeinflussen, wenn ich unterwegs bin. Wenn ich Glück habe, treffe ich natürlich ein Hotelbett an, das sehr oft einen Matratzenwechsel hat und am besten keine Teppichböden, keine Vorhänge, keine Deckchen, die irgendwo nett drapiert sind, keine Kissen auf irgendwelchen Stühlen, das sind anders für mich Staubfänger natürlich.

Lena: Und wenn ich eine Situation vortreffe, die für mich nicht so günstig ist, dann heißt das erstmal, ich laufe erst einmal durch das Zimmer, ich räume alle unnötigen Kissen aus diesem Zimmer raus, ich räume alle unnötigen Deckchen aus diesem Zimmer raus, ich schiebe die Vorhänge in so eine Position, dass sie möglichst nicht mehr berührt werden müssen. Und ja, mein Bett, das wird auch ein bisschen präpariert, entweder werde ich da drauf, wenn es ganz schlimm ist, zwei Yogamatten drapieren, so dass ich wirklich keinen Kontakt zu dieser Matratze habe. Das heißt, auch wenn ich mich umdrehe, dass da einfach keine Chance ist, dass irgendwelche Milben, irgendwelcher Staub in die Luft fliegen kann. Oder wenn es so halbschlimm ist, dann habe ich immer solche Handtücher noch im Gepäck. Solche, diese schnell trocknen, solche kleinen, die man fürs Campen mitnehmen kann. Da geht der Staub eben auch nicht so rein.

Lena: Das ist für mich einfach noch eine weitere Hilfestellung, wie ich wirklich eine ruhige Nacht habe, wie ich gut schlafen kann. Und ganz ehrlich, eine Nacht auf der Yogamatte ist wesentlich besser wie eine Nacht ohne Luft.

Moderation: Ja absolut, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Und ja, es ist wirklich sehr, sehr interessant, wie es dir auch gelingt, mit diesen kleinen Hilfsmitteln, die mit im Gepäck sind, dann eben auch die Umgebung für dich eben individuell ein bisschen anzupassen und auch auf deine Bedürfnisse anzupassen. Wenn wir uns die Umgebung beim Reisen anschauen, ist es natürlich auch spannend zu erfahren, mit wem du verreist oder ob du mit anderen in der Gruppe verreist oder vielleicht reist du auch lieber alleine, hol uns da auch mal ein bisschen ab, reist du gerne eher ganz alleine, solo oder auch mit der Familie, mit Freundinnen und wie sieht das aus und vor allem welche Unterstützung können dir eben Menschen, die mit dir reisen, eben auch geben, was wünschst du dir da?

Lena: Also grundsätzlich kann ich nur sagen, ja, ja, ja, ich liebe Reisen generell, ich liebe es alleine zu reisen, ich liebe es zu reisen mit meinem Partner, ich reise gerne mit meiner Familie, ich reise gerne mit Freunden, ich reise gerne in Gruppen. Grundsätzlich gilt auch hier, ich lasse mich von meiner Einschränkung nicht abhalten, das zu tun, was ich möchte. Mit, wie ich schon beschrieben habe, mit so ein paar Sondermittelchen kann ich ganz problemlos das machen, was die anderen auch machen. Ich muss eben nur meinen eigenen Weg finden.

Lena: Vom Wunsch her, was andere mitmachen oder für mich tun, damit es mir gut geht. Ich denke, ich bin für mich selber verantwortlich. Allerdings muss ich natürlich sagen, gerade mein Partner, also der Mensch, der einfach am engsten um mich rum ist, der muss natürlich wohl einiges mitmachen und da bin ich auch sehr dankbar drüber. Bei uns im Urlaub heißt das, dass mein Partner öfter mal im Urlaub das Kopfkissen geklaut bekommt und den tausche ich zum Beispiel dagegen einen Beutel, in dem meine Socken sind, aus.

Lena: Und er hat auch schon viele Nächte auf unbequemen Yogamatten verbracht. Und für solche Dinge bin ich einfach dankbar, dass er das mitmacht, ohne wirklich zu murren.

Moderation: Sehr schön. Ja, aber das ist gut zu wissen, wie man sich da eben gemeinsam dann eben auch gut aufstellen kann und wie man sich gut auch abspricht und wenn man das weiß, okay, die Yogamatte ist mit dabei und all dies, da kann man sich, glaube ich, gut auch aufeinander einstellen und gut miteinander reden in der Vorbereitung und dann auch vor Ort im Urlaub. Super, perfekt.

Moderation: Eine Frage habe ich noch zum Thema in den Urlaub kommen. Es gibt verschiedene Wege in den Urlaub zu kommen, verschiedene Beförderungsmittel. Und gerade wenn du die Fernreiseziele ansprichst, da ist das Flugzeug ein Thema. Da ist man häufig drin unterwegs, um in den Urlaub zu kommen. Was hast du da für Erfahrungen gemacht mit Blick auf das Asthma? Und was kannst du da vielleicht auch für Tipps mitgeben für Asthmabetroffene, die da auch eine gewisse Sorge haben, wie es ist, wenn man sich auch länger im Flugzeug aufhält.

Lena: Generell habe ich noch nie irgendwelche Probleme beim Fliegen mit meinem Asthma gehabt. Also keine außergewöhnlichen Sachen festgestellt, auch in Bezug auf meine Allergie nicht. Generell bereite ich mich auf die Reise aber überhaupt nicht vor. Ich habe ja meine FFP2-Maske mit im Gepäck und falls ich merke, ich komme in eine Situation, die mir nicht so guttut, habe ich das als Backup. Für das Fliegen kaufe ich mir im Duty-free-Bereich immer noch eine Wasserflasche extra, einfach weil die Luft sehr trocken ist und ich habe immer eine Creme für die Lippen und Hände dabei. Das bezieht sich aber eigentlich nicht wirklich auf das Asthma. Und ich glaube generell, wenn man sein Asthma kennengelernt hat, muss man vor besonderen Situationen auch keine Angst haben. Wenn man sich so ein kleines Backup in irgendeiner Weise schafft, wie ich zum Beispiel mit meiner FFP2-Maske, den Yogamatten oder dem Halsschal, dann ist man auch eigentlich ganz gut gerüstet und kann da unbesorgt in den Urlaub starten. Und außerdem habe ich neulich noch eine ganz nette Statistik von Lufthansa gehört.

Lena: Laut Lufthansa ist rechnerisch immer ein oder zwei Ärzte als Gast an Bord. Und das ist doch eigentlich ziemlich beruhigend, oder?

Moderation: Das ist tatsächlich quasi eine Sorge weniger an Bord. Ja, vielen, vielen Dank für diese Information. Ich glaube, wir nehmen sehr, sehr viel von dir, Lena, mit aus diesem Gespräch und sind sehr, sehr gut ausgerüstet. Du hast es eben auch so angesprochen, die Ausrüstung, Equipment. Ich glaube, da nehmen wir ganz, ganz viel von dir mit. Zum Ende unseres Gesprächs. Was möchtest du denn noch abschließend Menschen mit Asthma mitgeben, die gerne mal wieder auf Reisen gehen würden, aber eben aufgrund ihrer Erkrankung ein bisschen unsicher sind und ein bisschen Bedenken haben.

Lena: Also ich würde da gerne nicht nur fürs Reisen was mitgeben, sondern generell. Weil ich glaube, dass es generell sehr, sehr wichtig ist, dass man seine individuelle Krankheit genau kennenlernt und dass man weiß oder kennenlernt, in welcher Situation man keine Luft bekommt. Und je besser man die Muster versteht, umso besser findet man Wege, um damit umzugehen und kann dann genau das machen, was man möchte. Und ich möchte eigentlich gerne dazu ermutigen, neue Wege zu gehen und Reisen zu bestreiten. Es ist nämlich mal okay, einfach vorsichtig anzufangen und es ist okay, erstmal in kleinen Schritten Neues auszuprobieren, dabei vielleicht sogar mal einen Fehltritt zu machen und zu merken, dass es nicht funktioniert. Und dann darf man auch mal in Selbstmitleid verfallen. Was aus meiner Sicht aber überhaupt nicht okay ist, wenn du dem Asthma das Recht gibst, dich von etwas abhalten zu lassen. Und ich glaube fest daran, dass man Asthma als Hürde sehen kann, jedoch nicht als unüberwindbare Schranke.

Moderation: Vielen lieben Dank, liebe Lena. Das klingt sehr, sehr ermutigend. Wir nehmen sehr, sehr viel von dir mit. Viel Hilfreiches aus deiner Erfahrung und eben verschiedenen Lebensbereichen mit Asthma und du hast uns wahnsinnig viel Lust aufs Reisen gemacht. Vielen, vielen Dank dafür.

Lena: Danke dir, Katharina.

Moderation: Ja, und mehr Informationen zu Asthma und zur Behandlung findet ihr auf asthma-aktivisten.de. Und mit Fragen oder Feedback zu dieser Folge und zum Podcast ATMUNGSaktiv, da könnt ihr euch gerne mit einer Nachricht per Mail an uns wenden. Wenn ihr in die Beschreibung zur Folge schaut, dann findet ihr dort die Adresse. Ja, damit geht diese Folge zu Ende und ihr könnt euch schon auf die nächste Folge ATMUNGSaktiv, der Asthma Podcast, freuen. Ich freue mich auch. Ich freue mich nämlich auf euch.

Moderation: Bis dahin, macht's gut!

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