#16 Do it yourself – Mentale Stärke im Alltag mit Asthma

Shownotes

Do it yourself: Viele Menschen mit Asthma kennen es: Symptome wie Erschöpfung und Luftnot schränken sie nicht nur körperlich ein, sondern können auch zu einer mentalen Belastung werden. Diplompsychologin Ines André-Korkor begleitet in ihrer Praxis viele Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma. In dieser Folge von ATMUNGSaktiv, der Asthma-Podcast, spricht sie mit Moderatorin Katharina darüber, welche psychischen Herausforderungen Asthma mit sich bringen kann, und gibt hilfreiche Tipps, wie Betroffene ihr mentales Wohlbefinden stärken und so zu mehr Lebensqualität gelangen können.

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Der Podcast wird von Sanofi produziert. MAT-DE-2400150-1.0-03/2024

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ATMUNGSAKTIV, DER ASTHMA-PODCAST

Transkript Folge 16

Moderation: Herzlich willkommen zu unserer neuesten Folge von ATMUNGSaktiv, der Asthma-Podcast. Ja, wir haben in diesem Podcast schon über viele Bereiche des Lebens gesprochen, die eine Asthmaerkrankung beeinflussen kann, und auch darüber, wie die Betroffenen einen aktiven Umgang mit ihrem Asthma in diesen Bereichen finden können, wie zum Beispiel auch beim Sport. Für viele Menschen mit Asthma stellt die Erkrankung aber nicht nur eine körperliche Belastung dar. Aus verschiedenen Gründen kann Asthma auch zu einer mentalen Belastung werden. Und wie es dazu kommen kann und wie Betroffene damit umgehen können, darüber spreche ich heute mit Diplompsychologin Ines André-Korkor. Herzlich willkommen, Frau André-Korkor. Stellen Sie sich unseren Zuhörer*innen doch gerne einmal vor und erzählen Sie etwas über sich.

Ines André-Korkor: Also schönen guten Tag. Ich freue mich sehr, dass ich noch einmal dabei sein darf. Ich bin psychologische Psychotherapeutin, arbeite in eigener Praxis in Berlin, vorwiegend mit Patienten, die an Traumata, Ängsten oder Depressionen leiden. Aber ich habe auch einige Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Asthma.

Moderation: Das klingt sehr interessant und sehr interessant für unser Thema eben auch. Welchen Bezug haben Sie als Psychotherapeutin denn konkret in Ihrer Praxis zum Thema Asthma?

Ines André-Korkor: Ja, da sind wir gleich mittendrin im Thema, nämlich an den Auswirkungen, die Asthma eben auf die Psyche, auf die Seele haben kann. Denn dieses ständig angestrengte Atmen, diese Dauererschöpfung, diese Unterversorgung mit Sauerstoff, die führt ja nicht nur zu körperlicher Erschöpfung, sondern eben auch zu mitunter starken Ängsten, zu gravierenden Veränderungen im Beruf und im Alltag. Und da ist der Psychotherapeut mitunter schon gefragt, da das zu begleiten oder auch Wege zu finden, wie es leichter werden könnte, damit umzugehen.

Moderation: Ja, da haben Sie schon einige Aspekte angesprochen, die den Alltag, die Freizeitgestaltung und so weiter betreffen und die eben auch mit unserer Psyche eben in Zusammenhang stehen. Wie sieht denn die mentale Belastung dann konkret aus, wenn wir es eben mit diesen, wie Sie es beschrieben haben, Einschränkungen zu tun haben? Wie schlägt sich das denn konkret nieder?

Ines André-Korkor: Da kann man natürlich nicht sagen, so und so muss es sein. Aber es gibt schon bestimmte Häufungen in Beeinträchtigungen, die wir sehen und die auch gut nachvollziehbar sind. Wenn ich mich einfach reinversetze in die Situation, schwerer Luft zu bekommen und auch unvermittelt in Situationen zu geraten, wo ich plötzlich starke Luftnot habe, dann ist das ja auch mit sehr viel Konsequenzen für mich selber verbunden. Das eine ist natürlich Atemnot ist lebensbedrohlich und setzt massive Angst frei, die ja für mich auch wichtig ist an sich in der Bewältigung und kann aber auch dazu führen, dass ich eben Situationen vermeide, dass ich eher nicht mehr nach außen gehe aus Angst vor anderen. Oder in Situationen, in denen ich nicht mein gewohntes Umfeld um mich habe, eben nicht in eine solche Situation zu geraten, weil es mir unter Umständen peinlich ist, oder auch weil ich es als sehr gefährlich einschätze. Und dann, wenn ich mich mehr und mehr zurückziehe, und da bleiben eben auch soziale Kontakte, und das vermindert ja auch mein soziales Wohlbefinden.

Moderation: Können Sie aus der Erfahrung heraus sagen, ob die Schwere des Asthmas, also wie stark eben auch die Einschränkungen im Alltag sind und wie häufig eben auch die Symptome auftreten, ob das auch im Zusammenhang steht mit der seelischen Belastung und auch mit der Schwere der seelischen Belastung?

Ines André-Korkor: Also in der Regel schon, weil natürlich vor allem die Gefahr, die mit einem sehr heftigen Asthmaanfall zusammenhängt, die beeinträchtigt mich doch erheblich. Wenn ich plötzlich unter starker Luftnot leide, dann ist es so, dass mein Angstzentrum natürlich anspringt. Das ist unsere Amygdala, unsere Beschützerin im Kopf, die dafür sorgt, dass ich in die Lage versetzt werde, zu fliehen und zu kämpfen, also mein Leben zu retten. Mein Atem wird flach und schnell, mein Blutdruck steigt, es wird mir heiß. Das kennen wir alle und das ist auch sehr hilfreich, wenn ich tatsächlich aus einer Situation fliehen muss. Bei einem Asthmaanfall ist das eher weniger hilfreich. Und mitunter ist gerade im Asthmaanfall die aufkommende Angst und Panik genau das, was mir wenig nützt, und dass ich dann eher noch aufgeregter bin. Und hier könnte es dann hilfreich sein, zu lernen, wie kann ich mit Ängsten umgehen, was passiert genau im Asthmaanfall. Und dass ich Techniken erlerne, mich bei Angst gut zu beruhigen. Diese Angst möchte ich natürlich nicht vor anderen haben, die führt dazu, dass ich Situationen vermeide. Indem ich sie vermeide, geht es mir wieder besser. Meine Anspannung sinkt und ich komme in den falschen Glauben, dadurch dass es mir jetzt besser geht, war das eine gute Entscheidung, die Situation zu vermeiden. Und in der nächsten Situation, in der ich vermuten könnte, da könnte es für mich wieder gefährlich werden, dann setzt die Angst ein, ich vermeide wieder. Es kommt also zu massivem Rückzug, zu sozialer Isolation, was für die betroffenen Personen wirklich schwierig ist.

Moderation: Ja, da haben wir jetzt sehr, sehr interessante Dinge bereits gehört, was in uns vorgeht. Sehr interessant auch die Amygdala, diesen Hirnbereich, auch mal so umschrieben zu bekommen von Ihnen als Beschützerin im Kopf. Das kann man sich sehr, sehr gut vorstellen, was dann eben passiert und wie man eben auch, wie Sie sagten, eben in die Angst und in Panik natürlich geraten kann, wenn etwas in meinem Körper passiert, wie eben im Falle eines Anfalls oder dieser Symptome und wie sich daraus so eine Spirale entwickelt. Wir halten gleichzeitig fest, wie Sie gesagt haben, die Vermeidungsstrategie zu fahren, ist auch nicht unbedingt hilfreich. Gucken wir uns also an, was Asthma-Betroffene tun können, was kann ihnen helfen, eben nicht in die Vermeidungsstrategie zu gehen, sondern eben einen Umgang zu finden und auch eine Kraft zu schöpfen, um mit sich selbst umzugehen und auch mit diesen zusätzlichen seelischen Belastungen, die da sind und auch immer wieder eintreffen können. Was kann da helfen, um in die Kraft zu kommen?

Ines André-Korkor: Ganz wichtig ist das Wissen um die Erkrankung, dass ich gut verstehe, was passiert in meinem Körper durch Asthma und bei einem Asthmaanfall. Und das reicht an sich nicht nur, wenn ich das weiß, sondern es ist auch wichtig, dass mein soziales Umfeld weiß, was passiert. Denn wir haben häufig auch mit Personen zu tun, denen das Angst macht, die dann eher aus dem Kontakt gehen oder die auch wenig nett reagieren, weil sie sich gar nicht einfühlen können. Und das hilft mir nicht. Es hilft also, wenn ich mit meinen wichtigen Bezugspersonen darüber spreche, dass ich auch klar bekomme, wo sind meine Bedürfnisse und dass wir gemeinsam dann Lösungswege entwickeln können oder Unterstützungsmaßnahmen entwickeln können.

Moderation: Ja, Sie hatten eben schon einmal von Austausch und von Kommunikation gesprochen und die Rolle des Umfelds. Wie sieht es denn bei Freundinnen und Freunden aus, bei Angehörigen aus der Familie? Wie können die proaktiv vielleicht auch unterstützen und wie können sie Asthma-Betroffenen helfen und welche Rolle spielen sie dabei und die Kommunikation?

Ines André-Korkor: Das ist ein ganz wichtiges Thema, denn natürlich habe ich auch Angst, als Angehörige oder als Freundin jemandem zu nahe zu treten. Es gehört also schon dazu, dass ich mich traue, auch das Thema anzusprechen und dass ich frage, wie ich helfen kann. Es ist manchmal wirklich schön für denjenigen, der betroffen ist, zu wissen, ich bin bereit zu helfen und ich frage, was er von mir haben möchte, wie ich unterstützen kann. Es ist überhaupt nicht hilfreich, einfach übergriffig zu handeln, denn das löst noch mehr Stress aus und bringt den anderen eher noch mehr in eine Bedrängnis und in ein Unwohlsein.

Moderation: Ja, also das Zuhören kommt als erstes und dann kommen vielleicht tatsächlich die Ratschläge auch für mich als Angehörige, wie ich unterstützen kann, sodass ich da ein bisschen lernen kann.

Ines André-Korkor: Ganz genau. Zuhören und lernen, genau das sind die wichtigen Stichpunkte.

Moderation: Super ja, ich würde gerne nochmal auf das Thema Stress zu sprechen kommen. Ich glaube, das klang immer schon so an, dass Stress ein wichtiger Faktor ist und auch, sagen wir mal, so dieses Bindeglied auch, von der Erkrankung tatsächlich auch zur mentalen Ebene und wie sich eben die Erkrankung dann auch niederschlägt. Können Sie da nochmal die Bedeutung von Stress in diesem Zusammenhang uns schildern?

Ines André-Korkor: Ja, das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt, denn wir wissen, dass psychischer Stress auch eine Asthmaerkrankung verschlechtern kann. Man sagt dazu ja Exazerbation, das ist dieses Aufbringen oder Aufstacheln. Daher kommt der Begriff und das bedeutet, dass eine chronische Erkrankung sich wieder verschlechtert. Ein Stress kann dazu führen, ein psychischer Stress, dass körperliche Symptome auftreten. Die Verschlechterung des Krankheitsbildes wiederum macht psychischen Stress. Und so entsteht ein ganz unangenehmer Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.

Moderation: Ja, wenn wir über diesen Teufelskreis sprechen bzw. den auch ein wenig weiter denken. Wenn ich unter einer Dauerbelastung, unter einem Dauerstress stehe und auch in diesem Teufelskreis oder dieser Wechselwirkung meiner chronischen Erkrankung, dem Asthma, dem schweren Asthma und der entsprechenden seelischen Belastung. Welche Konsequenzen kann das denn schlimmstenfalls auch für meine Seele haben oder kann sich daraus im schlimmsten Fall auch noch eine seelische Erkrankung entwickeln?

Ines André-Korkor: Das ist gar nicht so selten der Fall. Wir haben ja ein ständiges Bedrohungsgefühl, das durch unter Umständen lebensbedrohliche Asthmaanfälle, die ich nicht kontrollieren, nicht vorhersehen kann, auftritt. Und das kann zu recht anhaltender massiver Angst führen. Und diese massive Angst und die besonderen Herausforderungen, die ich hier habe mit dieser Erkrankung - hinzukommt eine mögliche Isolation, ein Überlastungserleben, all das kann meine Lebensqualität erheblich einschränken und das kann auch dazu führen, dass ich eben in eine depressive Symptomatik reinrutsche.

Moderation: Ja, und insofern ist es wahrscheinlich angezeigt, da eben auch immer im Blick zu behalten und eben auch die seelische Ebene immer im Blick zu behalten, wie es mir geht im Gesamtbild, ganzheitlich der Erkrankung, sowohl von den körperlichen Symptomen her als auch der Seele.

Ines André-Korkor: Ganz genau. Hier ist es wirklich wichtig, genau zu schauen. Sich nicht zu schämen, sich nicht zu verstecken, sondern auch anzusprechen, wenn es mir nicht gut geht. Und auch hier wieder darauf zu vertrauen, dass ich ja ein Behandlerteam um mich herum habe, das ich auch nutzen darf und auch nutzen sollte.

Moderation: Ja, wir haben ja jetzt auch schon gehört, über Einschränkungen und wie sie mich belasten können, wenn ich eine chronische Erkrankung habe. Nun haben alle Menschen Wünsche und Ziele, die sie auch gerne umsetzen möchten und an denen sie auch gerne arbeiten möchten. Und wenn ich dann mit einer chronischen Erkrankung eben Einschränkungen habe oder sich vielleicht auch die Umsetzung von Wünschen und Zielen verlangsamt. Wie gehe ich damit um? Was können Sie da für Tipps geben, Menschen mit Asthma, wenn sie Ziele formulieren und sie auch realistisch und umsetzbar formulieren möchten? Was kann da unterstützen?

Ines André-Korkor: Da sind zum Glück Menschen mit Asthma nicht anders dran als alle anderen. Wir nehmen uns gerne Ziele vor, die einfach ganz schwer erreichbar sind und sind dann von uns enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben. Ganz wichtig, das hatten Sie angesprochen, ist, dass ich mir ein Ziel suche, das zu mir passt, dass also meine Bedürfnisse erfüllt und dass auch meine Grenzen berücksichtigt, die ich unter Umständen zu einem bestimmten Zeitpunkt habe. Und es ist ganz wichtig, dass ich mir größere Ziele in kleine Häppchen aufteile, die ich gut messen kann, damit ich auch mitkriege, dass ich sie erreicht habe. Es ist wichtig, ein Ziel immer positiv zu formulieren, weil wenn ich ein Ziel negativ formuliere, ist unser Gehirn so gestrickt, dass es sich erst den negativen Zustand zum Abgleich vorstellen muss und das ist ja etwas, was wir nicht haben wollen. Also „nicht mehr so schnell außer Atem zu sein“ ist nicht gut formuliert. Aber „ausreichend Puste zu haben, umzu“ ist ein gut formuliertes Ziel. Diese in kleine Häppchen teilen und mich auch belohnen. Es ist unheimlich motivierend, wenn ich mir kleine Belohnungen setze, die ich dann erreicht habe. Das stärkt auch mein Selbstwertgefühl und ich erlebe auch, dass ich etwas erreichen kann. Das arbeitet sehr gegen diese gefühlte Hilflosigkeit, die mit chronischen Erkrankungen einhergeht. Dass ich in kleinen Bereichen sage, das habe ich geschafft, hier bin ich selbstwirksam, das gibt uns unheimlich Auftrieb.

Moderation: Ja, Auftrieb und wahrscheinlich auch Motivation für die nächsten kleinen Häppchen, die dann auch geplant werden möchten. Nichtsdestotrotz das Thema Motivation und auch das Thema Dranbleiben. Klar, wenn ich wieder in Situationen gerate, die mich vielleicht ein Stück weit zurückwerfen oder gefühlt ein bisschen zurückwerfen und mir auch wieder viel abverlangen, viel Kraft abverlangen, auch wieder in die Erschöpfung führen, wie bleibe ich da dran? Wie bleibe ich dann motiviert? Ich glaube, auch da unterscheiden wir Menschen uns wenig und das ist, glaube ich, auch schon wieder ein recht, ja, sind recht allgemeine Tipps, die man da vielleicht geben kann und die auch alle ansprechen bei der Motivation. Wie bleibt man dran?

Ines André-Korkor: Ja, wie bleibt man dran? Das ist gar nicht immer so leicht dranzubleiben. Das muss ich mir einfach auch selber zugestehen. Dass es Zeiten gibt, wo ich verzage und wo es mir schwerer fällt, die Hoffnung zu behalten. Ganz hilfreich hat sich erwiesen, dass ich schaue: was geht gut? Das muss gar nicht lang sein. Sondern dass ich mir jeden Morgen drei Dinge überlege, für die ich dankbar bin oder die gut funktionieren. Dass ich mir am Abend drei Dinge überlege, die an diesem Tag gut gelaufen sind. Dass ich mir denke, was nehme ich eigentlich mit in den nächsten Tag? Was war vielleicht zwischen all dem, was schwierig war an Positivem? Dass ich mir am Morgen überlege, was mache ich heute, damit es ein für mich schöner Tag wird. Das sind an sich recht hilfreiche Strategien, die, wenn man so ganz im Keller sitzt, helfen. Dann kann ich mit dem Körper unterstützen, dass ich mich besser fühle. Wir alle kennen Körperhaltungen, die wir einnehmen, wenn wir niedergeschlagen sind. Alles sinkt nach unten, der Kopf, die Schultern, die ganze Spannung ist weg. Und unser Gehirn ist wunderbar gekoppelt an unseren Körper. Also genauso wie es uns schlechter geht, wenn wir schlechte Körperhaltungen einnehmen oder so niedergeschlagene, ist es ganz schwer, genauso schlecht drauf zu sein, wenn ich anderweitige Körperhaltungen einnehme. Wenn ich mich also straffer aufrichte, nach oben schaue, die Daumen aufrichte. Wir alle kennen das, wenn ich Angst habe, pfeifen. Dinge tun, die man eben tut, wenn man besser gestimmt ist. Das hilft schon auch manchmal, ein Stück weit die Motivation wieder aufzurichten und ein bisschen Zuversicht zu bringen.

Moderation: Ja, absolut. Sehr, sehr schön nochmal zu hören, diese Wechselwirkung einfach zwischen Körper und eben dann der mentalen Ebene, worum es ja eben gerade geht, wenn wir hier jetzt auch sprechen über Asthma und ja, über die mentale und psychische Seite von dem Umgang mit der Erkrankung. Ich fand es auch sehr spannend, als Sie eben davon gesprochen haben, dass wir uns immer mal wieder ansehen, was läuft gut und was tut mir auch gut. Damit haben wir eigentlich schon ein Thema umkreist, nämlich den Begriff der Lebensqualität, der sehr häufig benutzt wird und trotzdem, glaube ich, wir alle legen auch nochmal was sehr Individuelles rein in den Begriff. Was bedeutet denn für Sie persönlich der Begriff Lebensqualität?

Ines André-Korkor: An sich fällt mir ganz spontan ein, Zeit mit den Menschen verbringen zu können, die mir nahestehen. Das ist für mich das Wichtigste.

Moderation: Ja, absolut. Ich glaube, das würden auch viele unterstreichen und diese Zeit sich auch zu nehmen und wie sie auch sagten, aus vielleicht auch gehetzten und stressigen Zeiten dann wieder in diese Zeitqualität zu kommen, das ist doch auch ein schönes Ziel und auch ein guter Wunsch. Absolut. Was würden Sie denn abschließend Menschen mit auf den Weg geben, Menschen mit Asthma, um mehr mentale Stärke zu gewinnen, zu erlangen? Was hat vielleicht anderen Betroffenen besonders geholfen, die sie bereits kennengelernt und bereits begleitet haben?

Ines André-Korkor: Ich denke, dieses Einbinden vom Umfeld ist eine ganz wichtige Sache, dass ich nicht mehr so alleine bin. Dass ich die Themen, die mich belasten, wir haben jetzt über den Alltag gesprochen, das ist das Privatleben, aber auch das berufliche Leben wird ja verändert und sorgt für Spannungen und Einschränkungen, unter Umständen finanzielle Sorgen. Dass ich mit meinem Umfeld mich traue, offen zu sprechen, dass ich mir ein Behandler-Team zusammenstelle, dass ich sage, ich habe einen wirklich guten Lungenfacharzt, dem ich vertraue. Ich nehme mir für seelische Probleme einen Psychotherapeuten. Ich habe noch soziale Unterstützung, dass ich mir mein Netz aufbaue, das mich aufrichten kann, das mich auch fangen kann, wenn ich mal falle. Das halte ich für ganz wichtig für Menschen mit schwerem Asthma.

Moderation: Ja, ganz herzlichen Dank, liebe Frau André-Korkor, dafür, dass Sie auch für uns da waren in dieser Folge und uns viel, viel mitgegeben haben in diesem Gespräch rund um die mentalen Auswirkungen von Asthma und natürlich auch für Ihre ganz konkreten Tipps zum Thema. Vielen, vielen Dank dafür.

Ines André-Korkor: Ich danke Ihnen.

Moderation: Mehr Infos zu Asthma und die Behandlung findet ihr auf asthma-aktivisten.de. Bei Fragen oder Feedback zu dieser Folge und zum Podcast, da schickt uns gerne eine Nachricht per Mail. Die Adresse findet ihr in der Beschreibung zur Folge. Das war wieder eine Episode, in der wir viele wertvolle Infos zum Leben mit Asthma bekommen haben. Ich freue mich darauf, wenn ihr auch beim nächsten Mal wieder zuhört und dabei seid bei ATMUNGSaktiv, der Asthma-Podcast. Bis dahin.

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